Der Gasteiner Heilstollen hat eine bewegte Geschichte und zählt heute zu den bedeutendsten Kur- und Gesundheitsbetrieben Österreichs. Insgesamt nutzen jährlich etwa 12.000 bis 14.000 Patienten dieses Klima zur Kur, das entspricht über 60.000 bis 80.000 Einfahrten im Jahr. Doch was macht den Heilstollen eigentlich so besonders? Wir beantworten die 9 wichtigsten Fragen:
Die Heilstollentherapie ist in ihrer Form weltweit einzigartig und eines der effektivsten natürlichen Heilmittel. Im Gegensatz zu anderen Heilstollen, die meistens mit reiner, allergenfreier Luft arbeiten und daher schwerpunktmäßig für Atemwegserkrankungen wirksam sind, bietet der Radon-Thermal-Heilstollen in Gastein darüber hinaus ein kombiniertes Heilklima aus Radon, hoher Lufttemperatur und hoher Luftfeuchte. Auch die alpine Lage scheint einen Effekt zu haben. Patienten mit verschiedensten Krankheitsbildern profitieren nach einer Kur von einer langfristigen Schmerz- und Beschwerdelinderung und der damit meist einhergehenden Senkung des Medikamentenbedarfs. Zudem ist die Kur in ein aus verschiedenen Bausteinen bestehendes, ganzheitliches Therapiekonzept eingebettet. In enger Kooperation mit dem Forschungsinstitut Gastein der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg unternimmt der Gasteiner Heilstollen zudem intensive Anstrengungen in der wissenschaftlichen Forschung.
Radon setzt im Körper milde Alphastrahlen frei, die Zellreparaturmechanismen anregen und heilungsfördernde sowie entzündungshemmende Botenstoffe aktivieren. Aber auch andere Wirkfaktoren wie die milde Hyperthermie (therapeutisches Fieber), der hohe Gehalt an negativen Luftionen, die durch die Strahlung des Radons entstehen, bzw. auch die Meereshöhe (1270m), auf der sich der Heilstollen befindet, setzen physiologische Anpassungsvorgänge im Körper in Gange, die positive Effekte im Organismus auslösen. Das Heilklima setzt auch einen starken Reiz auf das autonome vegetative Nervensystem und durch die seriellen Einfahrten wird dieses sozusagen wieder in das Gleichgewicht gebracht. All dies trägt wiederum zur langanhaltenden Linderung von Schmerzzuständen und vielen anderen Beschwerden bei.
Weniger Schmerzen und mehr Beweglichkeit – so hilft der Gasteiner Heilstollen bei vielen chronischen Erkrankungen
Patienten berichten über geringeren Medikamentenbedarf, spürbare Schmerzlinderung bis hin zur Beschwerdefreiheit und deutlich mehr Lebensqualität über etwa 6-9 Monate. Die meisten kommen ein- bis zweimal im Jahr und benötigen in der Zwischenzeit oft keine Tabletten mehr bzw. können diese reduzieren. Zudem erhöht sich durch Radon die Produktion von Radikalfängern, die bei rheumatischen Prozessen eine wichtige Rolle spielen. Nicht zuletzt kommt es zu einer verstärkten Ausschüttung der als Glückshormone bekannten Endorphine und einer generell positiven Beeinflussung des Serotoninstoffwechsels. Die Wirksamkeit der Gasteiner-Heilstollen-Behandlung ist durch wissenschaftliche Studien belegt.
Eine Einheit im Gasteiner Heilstollen dauert etwa 90 Minuten. Davon befinden sich die Patienten effektiv 60 Minuten im Therapiebereich und ruhen anschließend in entsprechenden Räumlichkeiten weitere 30 Minuten nach. Je nach Krankheitsbild empfehlen Mediziner eine Radonwärmetherapie über 2 bis 4 Wochen. Pro Woche nehmen Patienten 3-4 Einheiten in Anspruch. Nach jeweils 1 bis 2 Anwendungen raten Experten, einen Tag zu pausieren.
Die Kur im Gasteiner Heilstollen eignet sich bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, des Bewegungsapparates, der Atemwege und der Haut. Sie zeigt bei vielen chronischen Krankheitsbildern nachhaltige positive Wirkungen sogar dann, wenn schulmedizinische Medikamente nicht mehr greifen. Für Morbus Bechterew-Patienten ist der Gasteiner Heilstollen das weltweit größte Therapiezentrum.
In Relation gesetzt, könnte man sagen: Die Werte einer dreiwöchigen Therapie entsprechen in etwa einer Röntgenuntersuchung der Wirbelsäule. Wegen dieser niedrigen Dosis ist die Radonwärmetherapie eine ausgesprochen risikoarme Therapie. Durch die Vermeidung der regelmäßigen Einnahme starker Schmerzmittel bringt sie schon allein deshalb ein wesentliche Risikoreduktion mit sich. Magenprobleme bis hin zu Blutungen im Magen-Darm-Trakt, Herzinfarkt oder Nierenversagen mit tödlichen Folgen stellen bei starken Schmerzmitteln keine Seltenheit dar. Zudem scheidet der Körper Radon nach 20 Minuten bereits zur Hälfte und nach 3 Stunden fast komplett wieder aus.
In niedrigen Dosen ist Radon ein hervorragendes Heilmittel
Wichtigster Therapiebaustein des Gasteiner Heilstollen ist die Einfahrt in den Heilstollen. Der Heilstollen ist aber als ambulantes Therapiezentrum auch Komplettanbieter für physikalische Therapie, Kur und Rehabilitation der genannten Erkrankungen inklusive der dazugehörigen medizinischen Betreuung. Kuren gehören zu den ältesten und bewährtesten ganzheitlichen Behandlungen. Neben der Beschwerdelinderung durch den Stollen, sind aktive und passive physikalische Therapien, aber auch die Modifikation des Lebensstils selbstverständlicher Teil der Therapiestrategie.
Im Gegensatz zur ambulanten Reha braucht man für den privaten Kur-Urlaub keine Bescheinigung vom Arzt über die Notwendigkeit. Vor Antritt der Kur sollte der Gast jedoch wissen, ob eine Kontraindikation und Kurfähigigkeit besteht. Vor der Kur wird der Patient im Heilstollen von einem Kurarzt untersucht. Um Unvorhergesehenes zu vermeiden, ist es aber besser und auch sinnvoll, sich von seinem Haus- oder einem Facharzt schon vor der Reise den notwendigen Gesundheitszustand für eine Kur bescheinigen zu lassen. Vor der ersten Einfahrt wird aber jeder Patient noch einmal von den Heilstollen-Ärzten untersucht.
Bei Schwangerschaft oder unbehandelter Schilddrüsenüberfunktion ist die Heilstollentherapie kontraindiziert. Krebspatienten halten am besten ein Jahr Abstand zur erfolgreichen Therapie. Bei schweren Herz-, Kreislauf-, Lungen-, und Nierenerkrankungen sowie akuten Infekten wird ärztliche Rücksprache empfohlen. Erst kurz zurückliegende Operationen oder noch nicht verheilte Knochenbrüche stellen ebenso eine Kontraindikation dar. Im Zweifel macht es immer Sinn mit einem unseren Ärzten Rücksprache zu halten. Es können auch Kinder, z.B. mit Neurodermitis oder Rheuma, ab etwa 10-12 Jahre Heilstolleneinfahrten machen. Auch für ältere Menschen ist eine Heilstollenkur möglich, sofern sie kurfähig sind. Unsere älteste Patientin wird dieses Jahr 100.
Der Gasteiner Heilstollen liegt in herrlicher Alpinlage (c) Gasteinertal Tourismus GmbH
Ja natürlich. Nach den Therapieeinheiten zieht es viele Patienten auf die Wanderwege oder Skipisten. Im Gasteinertal finden sich beispielsweise Wander- und Spazierwege für jeden Gesundheitszustand. Es ist für viele Patienten wichtig, ihren Kuraufenthalt mit einem attraktiven Natur- und Erholungswert in reizvoller Umgebung zu verbinden. Und das Aktivangebot des Gasteinertals unterstützt auch die Therapie: Gerade ganzheitliche Therapieverfahren haben das Ziel, Menschen mit gesundheitlichen Problemen in die gesundheitsfördernde Aktivität zu bekommen.
Die Kur im Gasteiner Heilstollen lindert Beschwerden bei vielen Krankheiten nebenwirkungsfrei für viele Monate. Die Therapie machen Patienten meist im Rahmen einer Kur, bei der sie mehrfach mit einem Stollenzug ins Berginnere fahren, in dem das Heilklima natürlich vorkommt.
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