Etwa jeder zweite über 35 Jahre weist bereits Abnutzungserscheinungen an Gelenken vor, ab dem 60. Lebensjahr trifft Arthrose nahezu jeden. Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung und gehört zum so genannten nicht-entzündlichen rheumatischen Formenkreis. Typischerweise geht Arthrose mit belastungs- und bewegungsabhängigen Schmerzen einher, die Betroffene dazu veranlassen, sich kaum zu bewegen. Was kurzfristig Schmerzlinderung bringt, führt jedoch dauerhaft zur Verschlimmerung der Symptome. Wird der betroffene Gelenk-Knorpel nicht durch regelmäßige Bewegung „geschmiert“, verstärkt sich Arthrose. Betroffene bewegen sich aufgrund der stärkeren Schmerzen dann noch weniger.
Birgit B. (61) aus Sachsen leidet seit 10 Jahren unter Arthrose in den Knien. Sie hat es geschafft, aus dem Teufelskreis aus Schmerz, Schonung und Verschlimmerung auszubrechen – ganz ohne Medikamente. Im Interview berichtet sie von ihren Erfahrungen und welche Rolle eine Kur im Gasteiner Heilstollen dabei gespielt hat.
„Zuerst waren die Schmerzen im Knie nur leicht, wurden aber immer größer. So groß, dass ich fast gar nicht mehr laufen konnte. Ich hatte dann eine Arthroskopie, also eine Art „Mini-OP“, bei der die Knorpel im Knie geglättet wurden. Das hat dann eine Zeitlang ein wenig geholfen. Aber vor etwa zwei Jahren konnte ich fast gar nicht mehr laufen. Nach einem 15-minütigem Spaziergang ging nichts mehr.“
„Da muss ich ein bisschen ausholen. Mein Mann ist vor 4 Jahren gestorben. Er litt viele Jahre lang unter Morbus Bechterew und hat sehr viele Schmerzmittel genommen. Das wollte ich auf keinen Fall! Also habe ich immer versucht so wenig wie möglich Schmerzmittel zu nehmen.“
„Ich bin seit mehr als 20 Jahren selbstständig und arbeite seit 14 Jahren im Lohnsteuerhilfeverein. Das hat den Vorteil, dass ich mir meine Arbeitszeit ein wenig einteilen kann. Wenn es mir sehr schlecht ging, habe ich weniger gearbeitet. Wenn es mir gutging, arbeitete ich einfach mehr. Aber gearbeitet habe ich immer.“
Von Arthrose können Knie, Hüfte, Schultergelenke, Hände und Finger sowie Füße betroffen sein
„Ich kannte Gastein und den Heilstollen von meinem Mann. Der durfte kurz nach der Wende einige Male wegen seines Morbus Bechterew in den Heilstollen einfahren. Das hat ihm damals sehr sehr gutgetan und er war lange danach schmerzfrei. Ich habe ihn damals nach Gastein begleitet. Als er vor 4 Jahren verstorben ist, wollte ich noch einmal nach Gastein, um sozusagen Abschied zu nehmen. Daraus ist dann ein Neuanfang geworden. Meine Knieschmerzen waren schlimm und ich dachte mir, ich versuche einfach mal den Heilstollen. Mein Orthopäde kannte den Heilstollen und hat mich ermutigt, es auszuprobieren.“
„Also bin ich vor zwei Jahren drei Wochen auf Kur gefahren. Während der Kur ging es mir gar nicht gut, es wurde alles ein bisschen schlechter als vorher. Aber mich überkamen da schon Glücksgefühle, denn ich wusste, wenn es mir schlechter geht, reagiert mein Körper auf die Therapie. Die Ärzte hatten darüber im Vorfeld aufgeklärt. Und der positive Effekt der Kur trat dann auch wirklich ein. Ich war monatelang schmerzfrei! Spaziergänge bis zu zwei Stunden waren plötzlich wieder problemlos möglich.“
„Ich habe eine ganz andere Lebensqualität, seit die Schmerzen mein Leben nicht mehr bestimmen. Das sind einmal die Schmerzen selbst, die weg sind. Ich bin zum Beispiel gern mit meiner Enkelin unterwegs, der ich viele Jahre immer wieder sagen musste: ‚Nicht so schnell, Oma kann nicht so schnell.‘ Neulich hätten wir fast einen Zug verpasst und da habe ich ihr gesagt, wir müssen uns aber jetzt beeilen, damit wir den Zug noch bekommen. Da war sie total perplex. Ich kann nicht nur länger, sondern auch schneller laufen, fast unbeschwert. Und dann sind da noch einige andere Nebeneffekte. Früher habe ich kaum eine Nacht durchgeschlafen. Irgendwann wachte ich auf und wusste nicht mehr wie ich meine Knie legen sollte, ohne unerträgliche Schmerzen zu haben. Heute schlafe ich durch. Das bringt unglaublich viel Lebensqualität zurück.“
„Ziemlich genau 9 Monate, bis Mai 2020, dann wurde es wieder schlimmer. Zu der Zeit war der Heilstollen wegen Corona ja noch geschlossen. Ich habe gehofft und gebangt, dass ich dieses Jahr noch einfachen kann. Im Sommer konnte ich dann wieder drei Wochen auf Kur fahren.“
Im Heilstollen wirken Radon, Wärme und hohe Luftfeuchtigkeit gegen Rheuma-Schmerzen
Na klar, ein bisschen anders war es schon, aber die Maßnahmen haben für mich nichts überlagert, im Großen und Ganzen war es wie immer. Ich habe kein Problem damit die Maßnahmen zu befolgen: Wenn Maskenpflicht ist, ja dann setzte ich eben die Maske auf und halte mich auch an die anderen Vorschriften. Zumal im Heilstollen alles sehr transparent und gut erklärt wird. Und wenn ich ehrlich bin: Bei der Einfahrt eine Maske zu tragen, war nicht schlimm. Für mich als Brillenträger ist es beispielsweise viel unangenehmer im Supermarkt eine Maske zu tragen.
Auf jeden Fall. Die Erinnerungen begleiten mich bei der Kur. Oft denke ich, da hat er auch gelegen. Das gibt mir Mut und Elan, weil es ihm damals auch geholfen hat. Es ist jetzt natürlich anders, weil ich selbst auf Kur fahre. Aber es ist schön. Und ich fühle mich jedes Mal herzlich aufgenommen im Heilstollen. Von der Rezeption, über die Ärzte zur Schlüsselausgabe und bei der Einfahrt: Alle lächeln, sind so freundlich und positiv, da fühle ich mich sehr wohl. Selbst in diesem schwierigen Jahr, wo alle wissen, dass es schlecht aussieht, gab es keine schlechte Stimmung oder ein böses Wort. Hier fühle ich mich gut aufgehoben.
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Danke, dass Sie diese Informationen über Arthrose und Behandlungsmöglichkeiten mit uns teilen. In meinem Fall geht es um Arthrose im Hüftgelenk und ich bin nun sehr motiviert, einen Spezialisten für eine solche Therapie ohne OP zu finden.