
Rheuma – Alle Behandlungsmöglichkeiten im Überblick
07.09.2023
Aus dem Kittel in die Laufschuhe
21.11.2023Chronische Schmerzen sind ein weit verbreitetes und komplexes medizinisches Problem, das Millionen von Menschen betrifft. Dabei sind chronische von akuten Schmerzen zu unterscheiden. Experten sprechen in der Regel von chronischen Schmerzen, wenn diese länger als sechs Monate anhalten. Die Ursachen sind dabei vielfältig und reichen von Verletzungen über Entzündungen bis hin zu degenerativen Erkrankungen. Bei vielen chronischen Erkrankungen wie bei rheumatischen Erkrankungen gibt es keine Heilung und chronische Schmerzen begleiten Betroffene meist ein Leben lang. Sie sind dann oft auf Schmerzmittel angewiesen, um die Lebensqualität und Mobilität zu erhalten. Das Problem: Vor allem die lange Einnahme starker Schmerzmittel birgt die Gefahr von Folgeschäden und Nebenwirkungen. Daher sollten Betroffene versuchen, diese zu reduzieren und Alternativen zu finden.
Schmerzmittel sind Segen und Fluch zugleich
Im Gegensatz zu akuten Schmerzen, die als Warnsignale des Körpers auftreten und auf eine akute Verletzung oder Erkrankung hinweisen, verselbstständigen sich chronische Schmerzen oftmals. Sie bestehen also auch noch dann, wenn beispielsweise eine Entzündung schon abgeklungen ist. Ursache dafür ist das sogenannte Schmerzgedächtnis des Gehirns, bei dem wiederholte Schmerzsignale über einen längeren Zeitraum hinweg neuronale Veränderungen auslösen. Diese Veränderungen können dazu führen, dass das Gehirn Schmerzsignale verstärkt und sensibel auf Reize reagiert, die normalerweise keine Schmerzen verursachen würden. Mit anderen Worten: Das Gehirn speichert die Schmerzerfahrung und wird überempfindlich gegenüber ähnlichen Reizen.
Dieses Phänomen kann zu einer Verschärfung chronischer Schmerzen führen – ein Teufelskreis entsteht, bei dem der Schmerz wiederholt und verstärkt erlebt wird. Das Schmerzgedächtnis beeinflusst aber nicht nur die Schmerzverarbeitung im Gehirn, sondern kann auch psychologische und emotionale Auswirkungen haben, wie Angst, Depression und soziale Isolation. Die Behandlung von chronischen Schmerzen ist daher wichtig.
Bei der Behandlung von chronischen Schmerzen spielen Schmerzmittel eine zentrale Rolle. Häufig werden nichtsteroidale entzündungshemmende Medikamente (NASR) eingesetzt, zu denen beispielsweise Ibuprofen, Aspirin und Naproxen gehören. Sie wirken entzündungshemmend und schmerzlindernd und erzielen besonders gute Effekte bei rheumatischen Erkrankungen oder Muskelschmerzen. Schmerzmittel aus der Gruppe der Opioide wiederum beeinflussen das Schmerzempfinden im Gehirn und Rückenmark indem sie an spezielle Rezeptoren im zentralen Nervensystem andocken und dadurch die Schmerzsignale an das Gehirn reduzieren.
Trotz ihrer Wirksamkeit haben Schmerzmittel unerwünschte Nebenwirkungen, insbesondere bei längerer Anwendung oder hoher Dosierung. Die häufigsten Nebenwirkungen der NSAR sind Magen-Darm-Probleme, Nierenschädigungen oder ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall. Opiode wiederum führen nicht selten zu Übelkeit und Stuhlverstopfung bzw. bei hoher Dosierung zu Atemproblemen. Allergische Reaktion können bei allen Schmerzmitteln auftreten.
Alternativen ausprobieren
Angesichts der potenziellen Risiken von Schmerzmitteln suchen viele Menschen nach alternativen Behandlungsmöglichkeiten für chronische Schmerzen. Das ist grundsätzlich empfehlenswert, vor allem bei chronisch Erkrankten, die meist ihr Leben lang auf die Einnahme von Schmerzmittel angewiesen sind. Jede reduzierte Schmerztablette senkt langfristig das Risiko für Folgeerkrankungen. Folgende Alterativen zu Schmerzmitteln gibt es:
- pflanzliche schmerzstillende Präparate
- Wärme- und Kälteanwendungen
- Massagen
- Akupunktur
- Neuraltherapie
- Entspannungsverfahren
Eine vielversprechende Alternative ist auch die Heilstollentherapie, insbesondere die Anwendung im Gasteiner Heilstollen. Diese Therapie beruht auf der Nutzung eines spezielles Mikroklimas mit hoher Luftfeuchtigkeit, hohen Temperaturen, einer erhöhten Radonkonzentration und der alpinen Höhenlage während einer Kur in einem ehemaligen Bergwerk. Im Inneren des Berges tritt Radon natürlicherweise aus dem Gestein aus, und die Therapie wird in speziell eingerichteten Therapiestationen durchgeführt.
Während mehrerer einstündiger Therapieeinheiten nehmen die Patienten das Edelgas Radon über Haut und Lunge in niedrigen Mengen auf. Radon hat nachweislich im Körper positive Effekte, indem es die Aktivität von Entzündungszellen verringert, die Produktion von Schmerzbotenstoffen hemmt und immunstabilisierende Effekte hat. Diese Wirkungen werden durch die begleitende Wärme und hohe Luftfeuchtigkeit im Stollen verstärkt.
Die Inhalation von radonhaltiger Luft und der Aufenthalt im Heilstollen können bei verschiedenen chronischen Schmerzzuständen wie rheumatischen Erkrankungen, degenerativen Gelenkerkrankungen und chronischen Atemwegserkrankungen oder Hauterkrankungen helfen, die Symptome zu lindern, Entzündungen zu hemmen und die allgemeine Lebensqualität zu verbessern. Die Therapie führt zu einer Reduzierung des Bedarfs an Schmerzmedikamenten und spürbar weniger Schmerzen, bis hin zur vollständigen Beschwerdefreiheit über viele Monate. Dies macht die Heilstollentherapie zu einer vielversprechenden Alternative für Menschen, die unter chronischen Schmerzen leiden.
Informationen zur Kur
Die Kur im Gasteiner Heilstollen lindert Beschwerden bei vielen Krankheiten nebenwirkungsfrei für viele Monate. Die Therapie machen Patienten meist im Rahmen einer Kur, bei der sie mehrfach mit einem Stollenzug ins Berginnere fahren.
Fordern Sie Informationen zur Heilstollen-Kur an, nehmen Sie unsere medizinische Beratung in Anspruch oder lassen sich beim Kurantrag beraten:
2 Comments
Die Schmerztherapie ist ein vielseitiges Feld und dein Beitrag verdeutlicht dies sehr gut. Besonders die Betonung von alternativen Therapiemethoden zur Reduzierung des Schmerzmittelkonsums finde ich sehr wertvoll. Es zeigt wieder einmal, dass es nicht immer eine Pille sein muss, um Linderung zu bringen. Ein wirklich toller Beitrag, der zum Nachdenken anregt!
Ich möchte eine Therapie gegen allgemeine Schmerzen machen. Gut zu lesen, dass gerade Tabletten Fluch und Segen in einem sein können. Darum nehme ich dies so ungern.