Klima im Gasteiner Heilstollen – gut für Patienten, schlecht für Züge
So manches Mal werden unsere Mitarbeiter gefragt, wie wir es hinbekommen, dass es so schön warm im Stollen ist. Na ja, sonderlich viel menschlichen Einsatz braucht es dafür nicht, denn das tropische Klima ist ein Geschenk der Natur und entsteht auf ganz natürliche Weise. Am Ende der letzten großen Eiszeit versickerten große Mengen Schmelzwässer entlang Spalten. Sie durchwässern langsam die 3.000 Meter mächtige Gneisschicht, erwärmen sich und bilden große Thermalwasservorkommen. Der heiße Wasserdampf steigt wieder auf und reichert sich mit Radium, Fluor und Chrom an. Das im heißen Wasser gelöste Radium zerfällt weiter zu Radon. Der radonhaltige Wasserdampf gelangt über Spalten in den Heilstollen und erwärmt diesen auf rund 40°C. Dort liegen unsere fünf Therapiestationen.
Das tropische Klima hat allein aufgrund der Wärme und hohen Luftfeuchtigkeit einen eignen gesundheitlichen Nutzen für Patienten. Wer sich im Stollenbereich eine Zeitlang aufhält, bei dem setzt das sogenannte therapeutische Fieber ein. Die Abwehrzellen arbeiten unter diesen Bedingungen effektiver. Es kommt zu einer Beschleunigung von Stoffwechsel- und Entgiftungsvorgängen, zur Steigerung der Durchblutung und zur Entspannung von schmerzenden Muskeln. Patienten können Infektionen, Entzündungen oder Schmerzen, wie sie beispielsweise bei Rheuma und Hauterkrankungen auftreten, schneller und besser überwinden.
2 Comments
Danke. Sehr interessante Infos zum Stollenbetrieb hinter den Kulissen mit den vielen Helfern. Herzlichen Dank dem ganzen Team!
Lieber Herr Ehrt, herzlichen Dank für Ihr Feedback. Wir freuen uns sehr, dass Ihnen der Beitrag gefällt. Herzliche Grüße, Ihr Heilstollen-Team