„Meine Lebensqualität ist heute bei 99 Prozent“
Mit nicht einmal 51 Jahren ist für Günter Müller das Leben fast zu Ende. Er leidet über 30 Jahre lang an den Schmerzen seines Morbus Bechterew, kann sich kaum noch bewegen, verliert seinen Job und alle seine sozialen Kontakte. Er kann sich nur noch mit Gehilfen oder dem Rollator fortbewegen, braucht für eine Strecke von 500 Metern fast 40 Minuten. Durch Zufall findet er einen Zeitungsartikel über die Radontherapie im Gasteiner Heilstollen in Österreich. Er wagt einen Versuch und wiederholt im Jahr darauf seine Morbus Bechterew Radon-Kur. Zwei Jahre später braucht er keine einzige seiner täglichen Tabletten mehr. Seine Morbus Bechterew Schmerzen sind verschwunden und er führt heute ein ganz normales Leben. Er fährt Fahrrad, fährt nach Madeira zum Wandern, kauft sich ein Motorradgespann und nimmt wieder am Leben teil. Wir haben mit ihm über diesen außergewöhnlichen Erfolg bei Morbus Bechterew gesprochen:
Herr Müller, wie haben Sie damals erfahren, dass Sie an Morbus Bechterew erkrankt sind?
„Mein Morbus Bechterew fing ganz klassisch mit Schmerzen im unteren Rücken an. Das ist mehr als 30 Jahre her und war ein sehr schleichender Prozess. Dass ich an Morbus Bechterew erkrankt war, hat damals zunächst niemand bemerkt. Die Ärzte tippten auf Nierenbeckenentzündungen, Muskelverspannungen, Bandscheibenvorfälle und viele andere Krankheiten. Erst nach vielen Jahren, in denen meine Morbus Bechterew Schmerzen immer weiter zunahmen, stellte man in einer Rheumatischen Klinik das HLAB 27 fest und damit die richtige Diagnose.“
Welche Therapien haben Sie dann erhalten?
„So genau weiß ich es gar nicht mehr, halt eben alles was den Ärzten zur Verfügung stand. Ich habe die verschiedensten Medikamente und Therapien erhalten und war im Laufe der nächsten 20 Jahre insgesamt in 23 Rehaeinrichtungen und Krankenhäusern, weil mir nichts half. Teilweise war ich bis zu 14 Wochen am Stück in Schmerz-, Rheuma- und psychosomatischen Kliniken. Aber meine Morbus Bechterew Schmerzen blieben, und wurden immer stärker.“
Das muss frustrierend gewesen sein.
„Sehr. Die wochen- und monatelangen Behandlungen und die Morbus Bechterew Schmerzen waren sehr zermürbend. Ich konnte meinen Beruf in der Forschungs- und Entwickelungsabteilung von Volkswagen nicht mehr ausüben, habe mich immer mehr von allem zurückgezogen. Über die Jahre sind meine Ehe und eine weitere Beziehung gescheitert. Die Schmerzen machen einen ungenießbar. Auch Freunde wurden dadurch immer weniger. Kein Wunder, dass sich irgendwann ein psychologisches Problem zu meinen Morbus Bechterew Schmerzen dazugesellte. Ich war einsam, wurde schwer depressiv, habe meine Wohnung nicht mehr verlassen und eigentlichen nur noch den ganzen Tag mit meinen Morbus Bechterew Schmerzen auf meinem Sofa gehockt. Das war kein Leben mehr!“
Sie haben gar nicht mehr das Haus verlassen?

Günter Müller bevor er eine Kur im Gasteiner Heilstollen machte
„So gut wie gar nicht. Ich war an meine Gehilfen und den Rollator, zeitweise in der Klinik sogar an den Rollstuhl gefesselt, saß auf meinem Sofa und schaute nur noch in die Glotze. Ich konnte mich kaum noch bewegen und musste, wenn mir mal etwas runterfiel, eine Verlängerungs-Zange nehmen, um dies Gegenständen aufheben zu können. Etwa 500 Meter von meiner Wohnung entfernt gibt es ein kleines Bistro. Dort bin ich jeden Abend hingelaufen, um wenigstens einmal am Tag etwas Warmes zu essen. Denn Kochen ging ja auch nicht. Das hat pro Weg etwa 40 Minuten gedauert und es war mein einziger sozialer Kontakt in der Außenwelt. Im Prinzip war mein Leben im Alter von 51 Jahren zu Ende, und nicht mehr Lebenswert. Ich hatte trotz der vielen Tabletten jeden Tag unerträgliche Schmerzen, war fast komplett bewegungsunfähig und hatte gute 25 Kilo zugenommen.“
Wie lange haben Sie sich so gequält?
„Etwa 6 Jahre lang war ich nur dieses Häufchen Elend.“
Wie haben Sie es geschafft aus diesem Teufelskreis auszubrechen?
„Als ich 2009 erwerbsunfähig wurde, hat mein Arbeitgeber mir eine Wiedereinstellungszusage gegeben. Bei VW haben sie also einen Arbeitsplatz für mich freigehalten, falls ich wieder gesund werden würde. Ende 2015 wurde mir klar, dass das keinen Sinn mehr für mich machte und ich habe meinem ehemaligen Arbeitgeber mitgeteilt, dass er den Platz anderweitig vergeben kann. Was mich total überraschte war eine Abfindungszahlung, die auf meinem Konto einging und ich so unverhofft zu etwas Geld kam.“
Was haben Sie damit gemacht?
“Da ich ja jahrelang wegen der Morbus Bechterew Schmerzen gar nichts machen konnte, sah meine Wohnung furchtbar aus. Also habe ich sie von dem Geld renovieren lassen. Beim Wiedereinzug habe ich aufgeräumt und einen Zeitungsartikel über die Therapie des Gasteiner Heilstollens in Österreich gefunden.“
Und dann sind Sie in den Heilstollen gefahren?
„Natürlich nicht! Ich hatte so viele Klinik- und Reha-Aufenthalte hinter mir, die alle nichts gebracht haben. In dem Artikel sprach man von 50 Prozent möglicher Medikamentenreduktion und 80 Prozent möglicher Besserung der Schmerzen bei Morbus Bechterew. Ich habe daran nicht geglaubt.“
Sie sind dann aber doch nach Gastein gefahren und haben eine Kur gemacht, warum?
„Irgendwann habe ich mir gedacht, wenn auch nur die Hälfte davon stimmt, wäre das ja schon mal was. Und Urlaub hatte ich Jahrzehntelang nicht mehr gemacht. Also bin ich 2016 für 2 ½ Wochen nach Gastein gefahren und habe eine Kur mit 8 Einfahrten in den Gasteiner Heilstollen gemacht.“

Bei seinem 1. Aufenthalt machte Günter Müller 8 Einfahrten in den Gasteiner Heilstollen
Haben Sie vor Ort etwas von der Wirkung des Heilstollens gemerkt?
„Nein, überhaupt nicht. Nicht mal nachdem ich schon wieder 2 ½ Monate zu Hause war. Ich war sicher, dass es wieder nichts gebracht hat.“
Aber es hat sich doch noch etwas getan?
„Ja, aber ich habe es selbst fast gar nicht bemerkt. Bei meiner abendlichen Runde ins Bistro, stellten andere auf einmal fest, dass ich zügiger und geschmeidiger als sonst unterwegs war. Da habe ich angefangen den Rückweg mal ein bisschen zu verlängern und bin Umwege gegangen. Etwa ein halbes Jahr nach der Kur habe ich die Gehilfe dann in die Ecke gestellt – seither habe ich sie nie wieder benutzt.“
Konnten Sie auch Medikamente absetzen?
„Ja! Ich bin zu meinem Hausarzt, um es zu besprechen und seinen Gesichtsausdruck, als ich da ohne Gehilfen stand, werde ich nie vergessen. Er konnte es kaum glauben. Aber die Medikamente gegen den Morbus Bechterew und die Schmerzen wollte er nicht herabsetzen. Da habe ich mich durchgesetzt und mit der Entgiftung der Opiate und der anderen Medikamente angefangen. Etwa die Hälfte der Medikamente konnte ich 2016 noch absetzen. Je mehr ich sie reduzierte, desto besser ging es mir. Das Laufen wurde immer besser, also bin ich im nächsten Jahr, also 2017, wieder in den Heilstollen nach Österreich gefahren. Diesmal für 4 Wochen und insgesamt 12 Heilstollen Einfahrten.“
Sind Ihre Morbus Bechterew Schmerzen noch weniger geworden?
„Immer mehr ließen meine Morbus Bechterew Schmerzen nach. Medikamente nehme ich heute gar keine mehr. Ich bin ein neuer Mensch geworden und das Glück ist auch noch dazugekommen. Ich bin unverhofft zu etwas Geld gekommen. Davon habe ich mir unter anderem gebrauchtes Sport Cabriolet gekauft. Aus so einem tiefen und sportlichen Auto wäre ich ja früher nie wieder rausgekommen. Mit dem Fahrzeug bin dann von Siegen am Bodensee bis nach Wolfsburg bei 30 Grad, Sonnenschein und mit offenem Verdeck gefahren. Ich glaube so frei und glücklich habe ich mich nie gefühlt in den letzten Jahrzehnten.“

Heute nimmt Günter Müller keine Medikamente mehr gegen seine Morbus Bechterew Schmerzen
Was hat sich noch in Ihrem Leben geändert?
„Die Morbus Bechterew Schmerzen bestimmen mein Leben nicht mehr. Meine Batterie der Lebensenergie ist sozusagen wieder voll. Ich habe mir ein Motorrad mit Beiwagen und ein E- Bike gekauft mit denen ich nun häufig unterwegs bin. An meiner Fitness muss ich noch viel arbeiten, bewege mich immer mehr und habe schon 20 Kilo abgenommen. Ich lerne immer mehr neue interessante Menschen kennen, bin wissbegierig auf neues, gehe im Urlaub wandern – das ganze Leben macht auf einmal so viel Spaß. Ich will das Leben jetzt genießen, solange ich es kann.“
Darauf haben Sie ja auch lange warten müssen.
„Richtig. Ich habe eine sehr große Wertschätzung für das, was ich jetzt haben darf. Ich begreife immer noch nicht, wie das möglich ist. Mein halbes Leben hat mich mein Morbus Bechterew und die Folgekrankheiten gekostet und ich weiß ja nicht, ob die Krankheit nicht doch irgendwann wiederkommt. Daher versuche ich jetzt alles zu machen, was Spaß macht und für mich möglich ist. Ich fahre einmal im Jahr auf eigene Kosten in den Gasteiner Heilstollen nach Österreich, das ist es mir wert, denn Gesundheit ist ohnehin unbezahlbar.“
Haben Sie noch einen Wunsch für die Zukunft?
„Zuerst will ich solange es geht schmerzfrei und gesund bleiben. In diesem Winter reise ich für 2 Monate nach Südafrika. Und falls ich noch mal eine passende Partnerin für den Lebensabend finde, wäre mein Glück nahezu perfekt.“
Wir drücken Ihnen die Daumen und wünschen Ihnen für zu Zukunft alles Gute und vor allem viel Gesundheit!
Weitere Informationen
- Mehr Erfahrungsberichte von Morbus Bechterew Patienten
- Informationen zur Heilstollen-Kur bei Morbus Bechterew
2 Comments
Lieber Günter, ich freue mich sehr für dich, dass du ein neues Leben geschenkt bekommen hast. Das muss wunderbar sein. Ich fahre auch im Oktober wieder EIN ?. Und ich wünsche dir weiterhin alles Gute.
Ich werde 76 Jahre und MB seit 23.Lebensjahr!Heilstollen hat mir geholfen aber keine Spontanheilung! Ich empfehle die vielen Medikamente zu vermeiden und ohne diese auszukommen, es geht! Ich genieße meinen Lebensabend ohne Schmerzen nicht ganz ohne aber erträglich! Die Medi machen nicht gesund sondern den Körper kaputt! Gute Besserung und ausprobieren! Ein alter Hase mit vielen Grüßen