Zahlreiche Erfahrungsberichte und Studien belegen heute die nachhaltige Wirkung der Radontherapie, also einer Kur im Gasteiner Heilstollen. Seit 1952 nutzen Patienten das natürliche Klima im Gasteiner Heilstollen für diese Behandlungsform. Aktuell widmen sich mehrere Studien der detaillierteren Erforschung der Radontherapie und der kombinierten Radonwärmetherapie. Wir haben eine Übersicht zu den wichtigsten Studien erstellt:
Nach einer Kur im Heilstollen erleben Rheuma-Patienten eine deutliche Schmerzlinderung, die oft monatelang anhält. Sie benötigen weniger Medikamente, erleiden so weniger Nebenwirkungen und können sich wieder besser bewegen. Dies wurde seit vielen Jahrzehnten immer wieder durch Studien belegt:
Bei rheumatischen Erkrankungen ist die Forschungslage zur Radontherapie sehr gut
Weitere Infos zur Studie finden Sie in unserem Beitrag IMURA-Studie: Radon hilft bei Morbus Bechterew
Radonwärmetherapien wirken sich positiv auf den Knochenstoffwechsel bei Morbus Bechterew-Patienten aus. Das zeigte eine Pilotstudie des zur Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg gehörenden Forschungsinstituts Gastein. Es konnte dabei nachgewiesen werden, dass durch die Radonwärmetherapie ein Stoff im Körper gehemmt wird, der für den Knochenabbau verantwortlich ist.
Die Radontherapie könnte den Knochenstoffwechsel bei Osteoporose günstig beeinflussen
Erfahrungen vieler Patienten zeigen, dass die Therapie im Heilstollen auch bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis hilft. Viele Patienten berichten beispielsweise von einer Verminderung bzw. auch einem völligen Verschwinden der Hautsymptome, die teilweise bereits nach wenigen Einfahrten erreicht werden. Das Immunsystem wird stabilisiert, die Entzündung gebremst, die normale Reaktionsfähigkeit der Haut wieder zurückgewonnen. Um die zahlreichen positiven Einzelerfahrungen auch wissenschaftlich zu untermauern, läuft seit 2017 eine Wirksamkeitsstudie. Die Universitätsklinik für Dermatologie Salzburg führt zusammen mit dem Forschungsinstitut Gastein der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität und dem Gasteiner Heilstollen die Studie zum Thema „Effektivität der Radon Behandlung bei Atopischer Dermatitis“ in Bad Gastein durch.
Ziel ist, die Effektivität der Heilstollen-Kur bei atopischer Dermatitis zu überprüfen und in den Vergleich zu Probanden, die einer Kontrollbehandlung unterzogen werden, zu stellen. Die ersten Erfahrungsberichte sind zum Großteil sehr positiv. Die neu gewonnenen Erkenntnisse der Studie werden Aufschluss über den möglichen Nutzen der Radontherapie bei Neurodermitikern liefern und die ermittelten Daten sollen eine wissenschaftliche Grundlage für die Fallzahlplanung für größere klinische Studien schaffen. Ergebnisse sollen noch in diesem Jahr vorliegen.
Weitere Infos zur Studie finden Sie in unserem Beitrag Neurodermitis – wie wirkt der Heilstollen?
Die Forshcungslage soll sich in den nächsten Jahren weiter verbessern
2016 startete eine große Registerstudie zur Erfassung der Wirksamkeit der Radontherapie für verschiedene Krankheitsbilder. Beobachtet werden dabei die Verringerung des Schmerzes, Verbesserung der Lebensqualität und der körperlichen Funktionalität vor Beginn, am Ende der Behandlung sowie nach drei, sechs und neun Monaten. Pro Jahr werden etwa 1.250 Patientendatensätze der Studienzentren (bspw. Gasteiner Heilstollen) untersucht. Die Erstellung eines Radon-Registers ist insofern von großer Bedeutung, da die Radon-Kur bereits vielen Patienten in den vergangenen Jahrzehnten große Erleichterung in ihrem Krankheitsverlauf gebracht hat. Bisher fehlen jedoch Untersuchungen in großer Bandbreite, die aussagen wie krankheitsspezifisch der Kurerfolg ist und wie lange dieser anhält.
Es geht sozusagen um die Langzeitnachverfolgung des Therapieerfolges, auch über mehrere Kuraufenthalte hinweg. Die Ergebnisse sollen bessere Aussagen über den Effekt der Therapie für das jeweilige Krankheitsbild zulassen. Das hilft, die bestmögliche Behandlungsstrategie für jeden Patienten zu finden.