Seit einigen Jahren macht sich die Wissenschaft auf die Suche nach geschlechtsspezifischen Besonderheiten bei Krankheiten. Dabei sind einige interessante Details zutage gekommen: Frauen und Männer werden nämlich anders krank und nehmen Schmerzen unterschiedlich wahr.
In beiden Fällen vermuten Wissenschaftler ihren Ursprung unter anderem in den Hormonen beider Geschlechter. So reagiert das Immunsystem, wenn es auf den Immunzellen viele Östrogene (weibliche Hormone) gebunden hat, sehr viel stärker. Männliche Hormone wie Testosteron hingingen bremsen das Immunsystem. Dies führt dazu, dass Männer öfter beispielsweise an Grippe erkranken, Frauen seltener. Wenn sie aber erkranken, reagiert das Immunsystem sehr viel stärker.
Frauen leiden öfter unter chronischen Schmerzen als Männer
Doch wie lässt sich erklären, dass Frauen in bestimmten Situationen hart im Nehmen sind? Zum Beispiel bei der Geburt eines Kindes? Hier scheinen wiederum die Hormone eine Rolle zu spielen. Vermutet wird, dass Östrogene und Progesteron einen Einfluss auf die Schmerzempfindlichkeit haben und Frauen dann weniger schmerzempfindlich sind. Zudem vermuten Wissenschaftler, dass es auch genetische Gründe für die unterschiedliche Schmerzwahrnehmung zwischen Männern und Frauen gibt. Vermutlich liegt in dieser Tatsache auch begründet, warum Frauen öfter unter chronischen Schmerzen leiden.
Wichtig ist es, einen kompetenten und einfühlsamen Arzt zu finden
Nun sind solche wissenschaftlichen Erkenntnisse zwar spannend, allein diese helfen jedoch den Betroffenen noch nicht weiter. Zunächst sollte aber festgehalten werden: Das unterschiedliche Schmerzempfinden bei Frauen hat nichts mit Schwäche zu tun. „Stell dich nicht so an!“ ist absolut fehl am Platze, denn Hormone und Genetik lassen sich nicht beeinflussen.
Wichtig zu wissen ist jedoch: Bis in die 90er Jahre wurden der Einfachheit halber (Ausschluss von Schwangerschaft und Hormonschwankungen) Medikamente in Studien fast überwiegend bei Männern getestet. Unbeachtet blieben also die Unterschiede zwischen beiden Geschlechtern. Medikamente die eigentlich gute Wirksamkeit bescheinigt bekommen haben, müssen daher bei Frauen nicht unbedingt gleich wirken.
Von chronischen Schmerzen betroffene Frauen sollten sich also nicht entmutigen lassen, bloß weil ein bestimmtes Medikament vielleicht beim Partner aber nicht bei einem selbst hilft. Empfehlenswert ist für sie, auch alternative Schmerzverfahren beispielsweise aus der Naturheilkunde auszuprobieren. Denn diese beruhen auf einem Erfahrungswissen aus der Behandlung beider Geschlechter.
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