Gasteiner Heilstollen
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Morbus Bechterew: Kaum mehr einen Schub dank Heilstollen-Kur

Patientin berichtet von ihren Erfahrungen

Lisa de Vries aus Unterföhring kommt seit fast 15 Jahren in den Gasteiner Heilstollen zur Kur. Sie hat dadurch ihren Morbus Bechterew mit den Schmerzen und Schüben in den Griff bekommen und strahlt heute sehr viel Lebensfreude aus. Wir haben mit ihr über ihren Morbus Bechterew, ihren Weg zum Heilstollen und ihr heutiges Lebensgefühl gesprochen:

Frau de Vries, Sie leiden seit fast 40 Jahren an Morbus Bechterew, das ist eine ziemlich lange Zeit.

„Das stimmt! Als ich 25 Jahre alt war, traten bei mir die ersten Beschwerden in den Kniegelenken auf. Zwar wurde ich damals auf Rheuma untersucht, aber man hat nichts feststellen können. Drei Jahre später hatte ich meinen ersten Schub und bekam heftige Schmerzen in der Lendenwirbelsäule. Spritzen und Schmerzmittel haben aber nicht geholfen. Wieder ein paar Jahre kam der nächste Schub und mit ihm dauerhafte, unerträgliche Schmerzen in der Brustwirbelsäule. Keiner der Ärzte hatte eine Idee, was dahinterstecken könnte. So dauerte es 25 Jahre, bis ich wusste, dass es Morbus Bechterew war.“

Keine Schübe mehr

Gespräch zwischen Lisa de Vries und dem Chefarzt des Gasteiner Heilstollens

Wie sind Sie schließlich auf die Diagnose Morbus Bechterew gekommen?

„Ich bekam ja gegen die Schmerzen inzwischen nicht nur Spritzen sondern auch Kortison, was mich durch die Nebenwirkungen zusätzlich beeinträchtigte. Mein Kreislauf war instabil, mein Gesicht schwemmte auf und ständig hatte ich einen Schub. Manche Ärzte schoben es auf die Psyche und stempelten mich als Hypochonder ab. Das war furchtbar. Also bestand ich im Jahr 2000 darauf, dass alles genau untersucht wird. 2001 wurde dann der HLA B27-Wert im Blut positiv getestet. Da erhielt ich endlich die Diagnose Morbus Bechterew.“

Und wie ging es weiter?

„Zunächst war ich erst einmal zufriedenen, überhaupt einen Namen für meine Schmerzen zu haben, obwohl mir mein Arzt sagt, es sei eine schlimme Diagnose. Aber immer noch besser, als keine zu haben! Ab diesem Zeitpunkt konnte ich besser mit meiner Krankheit, den Schüben und den Schmerzen umgehen. Ich habe angefangen Krankengymnastik, Zirkeltraining und Sport gegen die drohende Versteifung durch den Morbus Bechterew zu machen. Aber die Schmerzen blieben.“

Physiotherapie

Bewegung hilft bei Morbus Bechterew – Lisa de Vries macht auch viel zu Hause.

Aber auch gegen die Morbus Bechterew Schmerzen haben Sie etwas gefunden.

„Als ich wusste, dass ich an Morbus Bechterew erkrankt war, bin ich in die Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew (DVMB) eingetreten und haben in der dazugehörigen Zeitung einen Bericht über den Gasteiner Heilstollen gelesen. Und ich wollte mich ja von der Krankheit und den Schüben nicht unterkriegen lassen, habe mir gesagt ‚…so ohne weiteres verzichtest du jetzt aber nicht auf irgendetwas…‘. Also habe ich 2005 eine Kur im Gasteiner Heilstollen ausprobiert.“

Wie war es, das erste Mal in den Gasteiner Heilstollen einzufahren?

„Na ja, aufregend und ein bisschen Angst hatte ich schon in einem Tunnel in den Berg hineinzufahren. Aber letztendlich ist es nichts anderes, als mit der U-Bahn durch einen Tunnel zu fahren. Als ich dann das 1. Mal auf der Therapiestation war, war auch sofort alles gut.“

Einfahrt in den Stollen

Seit die Patientin in den Stollen einfährt, hatte sie kaum noch einen Morbus Bechterew Schub

Und haben Sie etwas gemerkt?

„Ja, ich habe sofort gemerkt, dass in meinem Körper etwas passiert. Das merke ich auch heute noch bei jeder Kur. Nach den ersten ein bis drei Einfahrten bekomme ich immer einen gewissen Schmerz. Aber das ist für mich ein gutes Zeichen, denn es zeigt, dass der Körper reagiert. Kurz danach geht der Schmerz wieder weg.“

Welche konkreten Wirkungen hat der Stollen auf Ihren Morbus Bechterew?

„Ich habe nach einer Kur im Herbst den ganzen Winter lang nur sehr wenig Schmerzen, obendrein auch nur sehr selten Erkältungen. Der Stollen stärkt auch mein Immunsystem. Während ich zuvor jedes Jahr Cortison und Schmerzmittel nehmen musste, brauche ich nun gar keine Medikamente mehr. Ich kann wieder schmerzfrei Sport treiben. Ich bin sehr glücklich, dass es diesen Stollen gibt und das ich weiß, wo ich hinkann, wenn es mir nicht gut geht.“

Was ist mir Ihren Schüben, haben Sie die noch?

„Nein. Wenn ich regelmäßig meine Kur im Heilstollen mache, habe ich keine Schübe. Davor hatte ich mindestens zwei Mal im Jahr einen Schub in der Lendenwirbelsäule.“

Wärme bei Morbus Bechterew

Wärme, hohe Luftfeuchtigkeit und Radon helfen gegen die Morbus Bechterew Beschwerden

 

Was macht Sie so sicher, dass es an der Heilstollentherapie liegt?

“Ich habe es ausprobiert! Von 2005 bis 2015 besuchte ich jährlich den Heilstollen und habe dann zwei Jahre ausgesetzt. Das war keine gute Idee, denn ich habe direkt einen schweren Morbus Bechterew Schub bekommen. Die 10 Jahre davor war ich auch nie erkältet. In diesem Jahr bekam ich sogar eine Lungenentzündung. Also bin ich direkt wieder in den Stollen eingefahren, was mir auch sofort geholfen hat. Jetzt habe ich seither keinen Schub mehr gehabt.“

Wie oft fahren sie nun in den Heilstollen?

„Grundsätzlich alle 2 Jahre. Aber wenn ich merke, es geht mir schlechter, fahre ich auch öfter ein.“

Wer trägt die Kosten für die Behandlung?

„Meine Krankenkasse bezahlt die Kur. Aber das war zunächst gar nicht so einfach, denn mein erster Antrag wurde abgelehnt. Ich habe mich dann an den Patientenservice im Heilstollen gewandt und dort Hilfe bekommen. Seither übernimmt meine Krankenkasse die Kosten anstandslos.“

Der Versteifung entgegenwirken

Lisa de Vries: „Bewegung ist das A und O bei Morbus Bechterew“

Was tun Sie zu Hause für Ihre Gesundheit?

„Jede Menge in Sachen Bewegung, denn das ist das wichtigste bei Morbus Bechterew. Ich gehe ins Fitnesscenter, meist zwei Mal 10 Kilometer Walken in der Woche und zum Rückenschwimmen. Auch zur Physiotherapie gehe ich regelmäßig, um der Versteifung der Wirbelsäule entgegenzuwirken. Denn auch wenn es mir sehr viel besser geht, darf man ja nicht vergessen, dass die Krankheit weiter voranschreitet. Auf meine Ernährung achte ich ebenfalls.“

Und in Gastein? Sind sie da auch sportlich unterwegs?

„Auf jeden Fall. Ich bin immer mit meinem Mann vor Ort und uns macht es sehr viel Spaß zu wandern, auf Berge zu steigen und in den Thermen zu entspannen. Wenn wir nach Gastein kommen, ist es auch immer ein bisschen wie nach Hause kommen. Immerhin sind wir seit fast 15 Jahren hier. Wir haben auch unsere Lieblingstouren zum Beispiel zum Nassfeld. Und zu Heidi auf die Schareckalm, um dort eine frische Buttermilch zu trinken, müssen wir auch immer. Wenn wir richtig eingelaufen sind, wandern wir auch auf den Ankogel, den Schuhflicker oder hinauf zum Bockartsee.“

Lebensfreude

Lebensfreude auch dank des Gasteiner Heilstollen

Das hört sich nach einem guten Lebensgefühl an!

„Das habe ich auch! Ich versuche mir jeden Tag schön zu machen, trotz schwerer Erkrankung. Der Heilstollen hat mein Leben einfacher gemacht und ich bin froh das es diese Therapie gibt. So kann ich meine Rente genießen, viel reisen, neue Menschen kennenlernen und immer wieder Neues entdecken. Darüber bin ich sehr froh!“
Vielen Dank für dieses tolle Gespräch. Wir wünschen Ihnen für zu Zukunft alles Gute und vor allem viel Gesundheit!

2 Comments

  1. Grill Andrea sagt:

    Leider wird man jetzt von der pva abgelehnt trotz morbus crohn.

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