Bei der Aufzählung der Symptome des Morbus Bechterew steht sie meist an hinterer Stelle: die Müdigkeit. Dabei gehört sie zu den Begleiterscheinungen, die die Lebensqualität am meisten beeinträchtigen. Jeder zweite Morbus Bechterew Patient leidet darunter. Nicht selten sprechen Experten auch von Fatigue, was so viel bedeutet wie „belastende Erschöpfung“. Diese tritt oft infolge von Krebs oder chronischen Erkrankungen auf. Da Fatigue auch eine Erscheinung von Long Covid ist, gewinnt es heute auch in der öffentlichen Wahrnehmung immer mehr Beachtung, neu ist das Phänomen aber nicht.
Diese Form der Müdigkeit und Erschöpfung, wie sie auch bei Morbus Bechterew auftritt, lässt sich auch durch Ausruhen oder ausreichenden Schlaf nicht kurieren. Meist tritt sie plötzlich und ohne vorausgegangene Anstrengung auf. Außerdem beschreibt Fatigue nicht nur körperliche Erschöpfungszustände, sondern kann ebenso Seele und Geist betreffen. Beim Krankheitsbild Fibromyalgie beispielsweise gibt es Beschreibungen von Betroffenen, die das sehr gut erklären. Sie fühlen sich dumpf und leer, manche können sich nicht mehr konzentrieren. Außerdem gesellt sich oft auch eine Form der Vergesslichkeit hinzu. Getrübt ist oft die Wahrnehmung, die Aufmerksamkeit ist begrenzt, das Erinnerungsvermögen eingeschränkt und manchmal leidet auch die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen und Probleme zu lösen.
Noch steckt die Wissenschaft beim Thema Müdigkeit bei Morbus Bechterew in den Kinderschuhen. Vermutet wird allerdings ein Zusammenhang zwischen Müdigkeit und Krankheitsaktivität. Für Morbus Bechterew gibt es die BASDAI-Kriterien, die das Maß der Krankheitsaktivität bestimmen können. Eine Untersuchung zeigte, dass es einen Zusammenhang zwischen Müdigkeit und hoher Krankheitsaktivität gibt. Das ist auch nicht verwunderlich, denn Morbus Bechterew geht oftmals mit nächtlichen Ruheschmerzen einher, die die Schlafqualität enorm beeinträchtigen. Zudem spielt aber auch das Geschlecht sowie das emotionale Befinden eine Rolle. So trifft die Müdigkeit Frauen häufiger als Männer. Auch Alter und Krankheitsdauer haben Auswirkungen auf die Müdigkeit.
Müdigkeit sollte auch beim Arzt thematisiert werden – er kann bei der Ursachensuche helfen
Derzeit existiert noch keine Therapie gegen Fatigue. Dennoch gibt es einige wichtige Dinge, die Morbus-Bechterew-Betroffene selbst tun können:
Steht die Müdigkeit im Zusammenhang mit dem Morbus Bechterew? Auch andere Erkrankungen können zu chronischer Erschöpfung führen. Daher sollte das Gespräch mit dem behandelnden Arzt über die Müdigkeit ein erster wichtiger Schritt sein. So kann abgeklärt werden, ob eine Zweiterkrankung wie beispielsweise eine Schilddrüsenunterfunktion oder Eisenmangel vorliegt.
Liegt eine Schlafstörung vor? Wenn ja, welche Ursachen hat sie? Treten nächtliche Ruheschmerzen auf, so kann deren Behandlung sich auch maßgeblich auf die Müdigkeit auswirken.
Eine hohe Krankheitsaktivität beim Morbus Bechterew geht häufig mit ausgeprägten Entzündungsprozessen einher. Wenn das Immunsystem Schwerstarbeit leistet, ist es nicht verwunderlich, erschöpft zu sein. Eine gute Therapie, die die Krankheitsaktivität des Morbus Bechterew senkt, kann daher auch die Müdigkeit positiv beeinflussen. Auch eine Kur im Heilstollen kann nachweislich die Krankheitsaktivität senken und sollte als Option bedacht werden. Mehr dazu: Therapie bei Morbus Bechterew – Fragen und Fakten
Die Steigerung der Aktivität hilft auch gegen die Müdigkeit des Morbus Bechterew
Es klingt ein bisschen paradox. Aber die Steigerung der körperlichen Aktivität führt tatsächlich nicht zu mehr Müdigkeit, sondern zu weniger. Dies ist nach Studien und Erfahrungen der beste Weg, gegen die Erschöpfung anzugehen. Dabei nützt jede Form der Bewegung, anfangs auch ein einfacher Spaziergang. Später darf Rad gefahren, geschwommen oder gewandert werden. Wichtig: vorsichtig starten, langsam steigern, regelmäßig machen.
Eine Kur hilft insbesondere entscheidende Impulse zur Lebensstilveränderung zu geben. So können hierbei nicht nur Aktivitäten ausprobiert werden, sondern auch wichtige Strategien zur Stressbewältigung erlernt werden. Eine Kur im Gasteiner Heilstollen hat noch einen weiteren Effekt: Bei Morbus Bechterew wirkt sich nicht nur nachweislich schmerzlindernd (bis zu neun Monate), sondern es ist auch wissenschaftlich erwiesen, dass sich Schwere und Häufigkeit von Müdigkeit, verringern.
Die Kur im Gasteiner Heilstollen lindert Beschwerden bei Morbus Bechterew nebenwirkungsfrei für viele Monate. Die Therapie machen Patienten meist im Rahmen einer Kur, bei der sie mehrfach mit einem Stollenzug ins Berginnere fahren, in dem das Heilklima natürlich vorkommt.
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