
Erfahrungsbericht Morbus Bechterew
21.09.2018
Geschichte des Gasteiner Heilstollens
23.10.2018Therapien in Heilstollen gibt es seit mehr als einem Jahrhundert – aktuell erleben sie einen Aufschwung. Viele Patienten suchen heute gezielt nach natürlichen Alternativen zu Schmerzmitteln, um Beschwerden zu reduzieren oder den Nebenwirkungen zu entgehen. Ein natürliches Schmerzmittel gibt es im Gasteiner Heilstollen. Dort findet eine der bekanntesten Stollentherapien die sogenannte Radonwärmetherapie statt. Wir beantworten die häufigsten Fragen zur Therapie:
Für wen ist diese natürliche Schmerztherapie geeignet?
Die Radonwärmetherapie eignet sich bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, des Bewegungsapparates, der Atemwege und der Haut. Sie zeigt sogar bei vielen Krankheitsbildern nachhaltige positive Wirkungen, bei denen schulmedizinische Schmerzmittel nicht mehr greifen. Für Morbus Bechterew-Patienten ist der Gasteiner Heilstollen das weltweit größte Therapiezentrum.
Was bewirkt die Radon-Wärmetherapie im Körper?
Die Erfolge der Radonwärmetherapie beruhen auf einer Kombination aus leichter Überwärmung, hoher Luftfeuchtigkeit und Aufnahme von Radon über Haut und Lunge. Im Zusammenspiel entfaltet sich der optimale therapeutische Nutzen dieser drei Wirkfaktoren auf den Organismus. Radon setzt im Körper milde Alphastrahlen frei, die zelleigene Reparatursysteme anregen und entzündungshemmende Botenstoffe aktivieren. Diese tragen wiederum nachweislich zur langanhaltenden, natürlichen Linderung von Schmerzen und vielen anderen Beschwerden bei. Temperaturen über 37,5 Grad und hohe Luftfeuchtigkeit über 70 Prozent führen außerdem zum sogenannten Hyperthermie-Effekt. Unter diesen Bedingungen steigt die Körperkerntemperatur, entspannen sich die Muskeln und nimmt der Organismus das natürliche Schmerzmittel Radon wesentlich besser auf.

Radon wirkt einerseits als natürliches Schmerzmittel, andererseits hat es aber auch Wirkungen auf das Immunsystem
Was ist Radon überhaupt?
Radon ist ein farb- und geruchloses Edelgas, das in der Erdrinde vorkommt. Jeder Mensch nimmt es über die Atemluft und Nahrung auf. Aufgrund seiner hohen therapeutischen Wirksamkeit bei verschiedenen Krankheitsbildern kommt Radon schon seit mehr als 100 Jahren in niedrigen Dosen als Heilmittel und natürliche Alternative zu Schmerzmitteln zum Einsatz.
Sind die Strahlen nicht gefährlich?
Im Zusammenhang mit der medizinischen Nutzung des radioaktiven Edelgases Radon kommt immer wieder die Frage nach dem Strahlenrisiko auf. Die Wirkung der Radonwärmetherapie beruht jedoch auf einem niedrigen Dosisbereich. Zum Vergleich: Die Werte einer dreiwöchigen Therapie entsprechen in etwa denen einer Röntgenuntersuchung der Wirbelsäule. Regelmäßige Einnahme starker Schmerzmittel bringt rein rechnerisch ein wesentlich höheres Gesundheitsrisiko mit sich. Magenprobleme bis hin zu Blutungen im Magen-Darm-Trakt stellen keine Seltenheit dar. Die natürliche Alternative zu diesen Schmerzmitteln ist Radon, was der Körper nach 20 Minuten bereits zur Hälfte und nach 3 Stunden fast komplett wieder ausscheidet.
Gibt es Wechselwirkungen zu schulmedizinischen Schmerzmitteln?
Nein.

Ärztliche Beratung vor der Einfahrt in den Stollen: Wir wirkt die Radontherapie als natürliches Schmerzmittel?
Wie ist der genaue Ablauf bei jemandem, der das erste Mal kommt?
Nach dem Patientenaufnahme-Gespräch und einer gründlichen Untersuchung, erhält der Patient noch Informationen zum Ablauf und Sicherheitseinweisungen für die Zugfahrt in den Stollen. Im Anschluss fahren die Patienten mit einem Stollenzug auf die verschiedenen Therapiestationen im Berg und verbringen ihre Therapieeinheit liegend auf einer der Stationen. Ansteigende Temperaturen und Luftfeuchtigkeitsgrade auf den fünf Therapiestationen ermöglichen eine individuelle Anpassung der Radonwärmetherapie an das Krankheitsbild und die Wärmeverträglichkeit des Patienten. Während der Einfahrt ist immer ein medizinischer Begleiter anwesend. Eine Therapieeinfahrt in den Gasteiner Heilstollen dauert insgesamt etwa 90 Minuten, davon befinden sich die Patienten effektiv 60 Minuten im Therapiebereich und ruhen anschließend in entsprechenden Räumlichkeiten weitere 30 Minuten nach.
Werden die Patienten untersucht, bevor sie in den Stollen fahren?
Ja, unsere Patienten werden über den gesamten Aufenthalt ärztlich betreut. Zu Beginn der Kur finden immer ein ärztliches Gespräch sowie eine ausführliche Untersuchung statt. Es wird ein individueller Therapieplan für den Kuraufenthalt erstellt. Die ärztliche Untersuchung wird zum Abschluss der Kur noch einmal wiederholt, dabei werden Verlauf und eventuell schon erste Veränderungen erfasst. Patienten können die Kurärzte zwischendurch auch jederzeit bei Fragen ansprechen und erhalten Hilfe bei medizinischen Problemen oder Fragen zu Schmerzmitteln. Es ist zum Beispiel nicht ungewöhnlich, dass es zunächst zu einer Verschlechterung der Beschwerden, einer sogenannten Kurreaktion, kommt. Im Verlauf nehmen diese Beschwerden wieder deutlich ab, dies kann sogar noch Wochen nach dem Aufenthalt geschehen. Auch unsere Therapeuten, die begleitende Maßnahmen durchführen, haben immer ein offenes Ohr für verschiedenste Fragestellungen.
Wie oft darf/ sollte die Patientin die Kur machen?
Je nach Krankheitsbild empfehlen wir eine Radonwärmetherapie und individuell geplante Anwendungen über 2 bis 4 Wochen. Pro Woche nehmen Patienten 3-4 Heilstolleneinfahrten in Anspruch. Nach jeweils 1 bis 2 Einfahrten raten wir, einen Tag zu pausieren. Unsere Patienten kommen ein- bis zweimal pro Jahr zur Kur.
Wie lange hält das Ergebnis dieses natürlichen Schmerzmittels vor?
Unsere Patienten berichten über geringeren Bedarf an Schmerzmitteln sowie spürbare Schmerzlinderung bis hin zur Beschwerdefreiheit und deutlich mehr Lebensqualität über viele Monate. Die meisten kommen 1 bis 2x im Jahr in den Gasteiner Heilstollen und benötigen in der Zwischenzeit meist keine Schmerzmittel mehr. Im Mittel halten die positiven Effekte der Radonwärmetherapie etwa 9 Monate an.

Eine Patienten hat nach einer Kur im Gasteiner Heilstollen deutlich weniger Schmerzen und mehr Lebensqualität
Wie teuer ist die Therapie und wer zahlt wie viel?
Gesetzliche Krankenkassen übernehmen in der Regel bis zu 90 Prozent der Therapiekosten. Privat versicherte Patienten können die Rechnung für die kurärztlich verordneten Anwendungen nach Beendigung der Radonwärmetherapie einreichen und zumindest einen Teil der Kosten erstattet bekommen. Ansonsten kostet eine Einfahrt in den Gasteiner Heilstollen je nach Angebot zwischen 60 und 70 Euro. Wir sind bei der Antragstellung und Fragen immer behilflich.
Ist diese natürliche Radonwärmetherapie für jeden geeignet?
Unter bestimmten Umständen raten wir von einer Radonwärmetherapie ab. Schwangere, Kinder unter 7 Jahren oder z.B. Patienten mit einer unbehandelten Schilddrüsenüberfunktion dürfen nicht in den warmen Stollen fahren. Krebspatienten sollten nach einer heilenden Therapie mindestens ein Jahr Abstand wahren und dann Rücksprache mit dem Ärzteteam halten. Bei schweren Herz-, Kreislauf- und Nierenerkrankungen sowie akuten Infekten ist immer eine ärztliche Rücksprache bzw. eine Untersuchung vorgesehen. Natürlich müssen Patienten die Situation in einem Stollen auch gut tolerieren, dürfen also nicht unter einer ausgeprägten Platzangst leiden.
Wo liegen Unterschiede zu anderen Radontherapien z.B. Bäder oder Trinkkuren?
Radon wird weltweit als natürliche Alternative zu Schmerzmitteln eingesetzt. Auch in Deutschland gibt es einen Radonstollen. Dort ist jedoch der Wärmeaspekt als wesentliches Unterscheidungskriterium und Verstärkungsfaktor der Radonwärmetherapie nicht gegeben. Auch Radontherapien wie Bäder und Trinkkuren unterscheiden sich hinsichtlich des Wirksamkeitsgrades vom Gasteiner Radonthermalstollen, in dem dank der Hyperthermie die therapeutisch effektivste Form vorliegt.

Viele Patienten kommen einmal im Jahr zur Kur, um im Alltag weniger Schmerzen zu haben
Gibt es wissenschaftliche Studien über den Kurerfolg für die Gesundheit?
Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Studien, die die Erfolge der Radontherapie hinsichtlich der natürlichen Reduktion von Druckschmerzwellen, Schmerzintensität, funktionellen Einschränkungen und dem Verbrauch von Schmerzmitteln belegen. Speziell für Morbus Bechterew, rheumatoide Arthritis und degenerative Rücken- und Gelenkleiden liegen sogar randomisierte Effektivitätsnachweise vor. Zudem laufen im Forschungsinstitut Gastein fortwährend verschiedene Untersuchungsreihen, um die Wirksamkeit der Radontherapie im Hinblick auf weitere Krankheitsbilder zu untersuchen.
Wie viele Patienten kommen in den Heilstollen und wie sind die Heilerfolge?
Der Gasteiner Heilstollen wird seit 60 Jahren zu medizinischen Zwecken genutzt und zählt seither mehr als 3 Millionen Therapieeinheiten. Jährlich sind es fast 90.000 Einfahrten in den Gasteiner Heilstollen. Für das Krankheitsbild Morbus Bechterew, eine entzündlich-rheumatische Erkrankung, liegen unsere Erfolgsquoten beispielsweise bei 80 bis 90 Prozent. Aber auch bei vielen anderen Leiden trägt die Radonwärmetherapie zu signifikant besserem Wohlbefinden bei.
4 Comments
Ich habe Sie vor einigen Wochen per Mail kontaktiert.
Außer einer automatischen Eingangsbestätigungsmail habe ich leider KEINE Antwort von Ihnen erhalten.
Liebe Frau Schmid,
wir haben noch einmal nachgeforscht. Wir haben Ihre Email am Tag danach direkt beantwortet. Die Kollegen haben nun noch einmal geantwortet. Bitte melden Sie sich, falls Sie die Email wieder nicht erreicht.
Herzlich, Ihr Heilstollen-Team
habe chronische poliatrys was hllft ?
Lieber Herr Latzke,
eine Heilstollen-Kur kann Ihnen Erleichterung verschaffen. Unser wissenschaftlicher Leiter hat in einer ärztlichen Stellungnahme die wichtigsten Aspekte zusammengestellt. Sie finden diese hier: https://www.gasteiner-heilstollen.com/de/med/rheumatoide-arthritis-polyarthritis/
Herzlich, Ihr Heilstollen-Team