Patienten mit Rheuma leiden meist besonders stark unter den Schmerzen. Heilbar ist die chronische Erkrankung heute noch nicht, aber es stehen wirksame naturheilkundliche Behandlungen zur Verfügung, die die Symptome lindern können. Durch diese alternativen Therapien sparen Patienten nicht nur Medikamente ein, sondern die Lebensqualität steigt, so dass alltägliche Dinge wieder leichter von der Hand gehen. Ein Interview mit Univ.-Doz. Dr. Bertram Hölzl, Internist und wissenschaftlicher Berater des Gasteiner Heilstollen.
Univ.-Doz. Dr. Bertram Hölzl
Unter dem Oberbegriff „Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises“ fassen Mediziner zwischen 200 und 400 Krankheiten zusammen, die zum Teil ähnlich, oft aber auch sehr unterschiedlich in Erscheinung treten. Gemeinsames Merkmal aller Krankheiten sind starke Schmerzen. Diesen liegen nach heutigem wissenschaftlichem Stand häufig Autoimmunprozesse zugrunde. Ein gesundes Immunsystem reagiert auf körperfremde Stoffe, wie Krankheitserreger. Bei Rheumatikern richtet sich der Immunprozess aber auch gegen körpereigene Stoffe. In der Folge ergreift der Körper in Gelenken Abwehrmaßnahmen und produziert dort vermehrt entzündungsfördernde Stoffe. Daraufhin verdickt sich die Gelenkinnenhaut und zerstört Knorpel, Knochen und Bänder. Erste Symptome dieses Vorgangs sind manchmal Müdigkeit, Appetitlosigkeit oder auch leichtes Fieber. Spätere, schwere Entzündung verursachen dann Schmerzen, Steifigkeiten und zeigen sich auch in geschwollenen oder geröteten Gelenken. Typisch für Rheuma sind symmetrische Lokalisationen der Beschwerden, also beispielsweise beide Hände, Schultern, Knie- oder Fußgelenke. Schreitet die Krankheit weiter fort, verformen sich Gelenke, die Beweglichkeit vermindert sich weiter und Schmerzen nehmen zu.
Wissenschaftlich sind die Ursachen für den fehlgeleiteten Immunprozess im Körper noch nicht vollständig geklärt. Derzeit gehen Wissenschaftler davon aus, dass genetische Faktoren, schädliche Umwelteinflüsse, Infekte und Rauchen zur Erkrankung beitragen. Es scheinen jedoch meist mehrere Ursachen im Zusammenspiel zu dieser Fehlsteuerung des Immunsystems zu führen.
Die meisten rheumatischen Erkrankungen gelten als nicht heilbar, wenngleich es heute viele moderne medikamentöse Behandlungsformen gibt, welche jedoch auch mit beträchtlichen Nebenwirkungen verbunden sein können. Meist wird mit einer Kombination aus entzündungshemmend, schmerzstillenden und immunmodulierenden Arzneien medikamentös behandelt. Um betroffene Gelenke beweglich zu erhalten, ist eine regelmäßige Physiotherapie meist wichtiger Teil der Behandlung. Bei manchen Betroffenen ist eine Operation im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung unumgänglich, bei der zerstörte Gelenke durch eine Prothese ersetzt werden. Vielen Patienten helfen aber auch alternative, natürliche Behandlungen zur Symptomlinderung.
Richtig. Nach einer Kur im Gasteiner Heilstollen profitieren viele Rheumatiker von einer deutlichen Schmerzlinderung. Oftmals hält diese Wirkung viele Wochen bis Monate lang an, Patienten können Medikamente einsparen und leiden in der Folge weniger unter den Nebenwirkungen.
Die alternative Therapie im Gasteiner Heilstollen lindert rheumatische Schmerzzustände
Im Gegensatz zu anderen Heilstollen, die meistens mit reiner, allergenfreier Luft arbeiten und daher schwerpunktmäßig für Atemwegserkrankungen wirksam sind, bietet der Radon-Thermal-Heilstollen ein kombiniertes Heilklima aus Radon, und tropischen Temperaturen.
Das in der Erdrinde vorhandene Naturheilmittel Radon hat bei Rheumatikern drei wesentliche Wirkungen auf den Knochenstoffwechsel, auf das Immunsystem sowie auf das Schmerzempfinden. So wies eine Studie nach, dass der Spiegel eines Knochenmarkers im Blutserum durch Radon gesenkt wird. Dies ist ein Hinweis darauf, dass sich der Knochenabbau reduzieren könnte. Zudem steigert Radon den Anteil von bestimmten Immunzellen, die die Aktivität des Immunsystems dämpfen. Ein weiteres Immun-Protein, das aktive Immunzellen bildet, wird durch Radon hingegen reduziert. Dieses Protein ist üblicherweise bei Patienten mit entzündlichen Erkrankungen erhöht und hatte sich durch die Therapie mit Radon wieder normalisiert. Zudem ist dieser Marker auch bei Schmerzen erhöht. Den größten Effekt erzielt die alternative Therapie jedoch durch ihre schmerzlindernde Wirkung.
Absolut. Bei einigen Patienten setzt dieser schmerzlindernde Effekt schon gegen Ende der Kur ein, bei anderen verzögert nach einigen Wochen. Er reicht von erheblicher Schmerzlinderung bis hin zur kompletten Beschwerdefreiheit und hält bis zu neun Monate an. Für viele sind dies wichtige Monate, in denen nicht nur die Symptome ihres Rheumas verschwinden, sondern in denen sie deutlich weniger Medikamente zu sich nehmen müssen.
Viele Rheumapatienten können nach der Kur auf Medikamente verzichten
Lufttemperaturen von 37,5 bis 41,5 °C sowie die Luftfeuchte von 70 bis 100% bewirken zusammen nachweisbar eine leichte Hyperthermie, sozusagen ein gewünschtes therapeutisches Fieber. Dadurch steigt die Körperkerntemperatur auf 38 bis 38,5 °C. Langjährige Erfahrungen zeigen, dass allein diese milde Überwärmung zu einer Entspannung schmerzgeplagter Muskeln führt und immunstabilisierend wirkt. Darüber hinaus erhöht sich im leicht überwärmten Zustand die Aufnahmefähigkeit des Organismus für das Naturheilmittel Radon.
Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Studien, die die Erfolge der Radonwärmetherapie hinsichtlich der Reduktion von Druckschmerzwellen, Schmerzintensität, funktionellen Einschränkungen und Medikamentenverbrauch belegen. Speziell für Morbus Bechterew, rheumatoide Arthritis und degenerative Rücken- und Gelenkleiden liegen sogar randomisierte Effektivitätsnachweise vor. Zudem laufen im Forschungsinstitut Gastein fortwährend verschiedene Untersuchungsreihen, um die Wirksamkeit der Radonwärmetherapie im Hinblick auf weitere Krankheitsbilder zu untersuchen.
Viele unserer Patienten erzielen den bestmöglichen Effekt der Kur, wenn sie einmal im Jahr für zwei bis drei Wochen kommen. Sie fahren dann acht bis zwölf Mal in den Heilstollen für etwa eine Stunde ein. Viele machen die Kur im Herbst, um gut über den Winter zu kommen, denn bei nasskaltem Wetter verstärken sich bei den meisten Rheumatikern die Symptome.
Die Kur im Gasteiner Heilstollen lindert Beschwerden bei vielen Krankheiten nebenwirkungsfrei für viele Monate. Die Therapie machen Patienten meist im Rahmen einer Kur, bei der sie mehrfach mit einem Stollenzug ins Berginnere fahren, in dem das Heilklima natürlich vorkommt.
Fordern Sie Informationen zur Heilstollen-Kur an, nehmen Sie unsere medizinische Beratung in Anspruch oder lassen sich beim Kurantrag beraten:
2 Comments
Vielen Dank für diesen Beitrag über Rheuma. Interessant, dass die Krankheit nicht heilbar ist. Ich habe auch die Diagnose erhalten und werde mich mal an einen Heilmasseur wenden.
Wow, die Therapiemethode klingt gut. Ich finde es wichtig auch alternative Therapien auszuprobieren. Manchmal helfen solche Therapien sehr gut bei allgemeinen Schmerzen.