Indikationen zur Radontherapie und zur Heilstollen Radontherapie
(Univ.-Prof. Dr. med. Markus Ritter, Vorstand Forschungsinstitut Gastein)
Im Wesentlichen entsprechen die Indikationen und Kontraindikationen der Heilstollentherapie denen anderer Applikationsformen der Radontherapie. Die Heilstollentherapie gilt als die wirkungsvollste Form und ist bei einem Teil der Krankheiten vordringlich indiziert.
Durch
- moderate Hyperthermie,
- die Radonaufnahme über Lunge und Haut sowie
- die speläotherapeutische Verabreichung im Stollen
ergeben sich zusätzliche und nachhaltigere therapeutische Effekte und eine bessere Radonaufnahme und -verteilung im Körper.
Radontherapie bei chronischen Schmerzen und Funktionsstörungen bei Erkrankungen des Bewegungsapparates
- Chronische entzündlich-rheumatische Erkrankungen, insbesondere Morbus Bechterew bzw.
- Spondylarthropathien sowie
- Chronische Polyarthritis (Rheumatoide Arthritis)
- Degenerative Erkrankungen der großen und kleinen Gelenke (Arthrosen),
- Degenerative Erkrankungen der Wirbelsäule (Spondylosen, Spondylarthrosen)
- Fibromyalgie-Syndrom, Weichteilrheumatismus
- Nicht entzündliche Schmerzen an Muskeln und Sehnen
- Psoriasisarthropathie bzw. Arthritis psoriatica
- Osteoporoseschmerzen
- Chronische Arthritis urica
- Chronische Folgen von Unfällen und Sportverletzungen
Störungen der Regeneration, Zirkulation und immunologischen Balance der Haut
- Verzögerte Wundheilung, insbesondere Ulcus cruris
- Neurodermitis
- Psoriasis vulgaris
- Sklerodermie
- Periphere Durchblutungsstörungen leichten Grades
Funktionsstörungen der Atemwege
- Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
- Asthma bronchiale
- Chronische Sinusitis
- Heuschnupfen
- Sarkoidose
- Praeklimakterische und klimakterische Beschwerden
- Geroprophylaxe
Chronische Schmerzen und Funktionsstörungen bei neurologischen Erkrankungen
- Neuralgien
- Neuritiden
- Polyneuropathien
Die vordringliche Verabreichung der Gasteiner Heilstollentherapie anstelle einer sonstigen Applikationsform der Radontherapie ergibt sich vor allem aus der drohenden Progredienz, der Schwere und Ausbreitung beim Vorliegen von entzündlichen oder auch nicht-entzündlichen rheumatischen Erkrankungen. Entsprechend sind die Schwere und die daraus resultierende Schmerzbelastung und Funktionseinschränkung ausschlaggebend.
Kontraindikationen
Radontherapie in allen Applikationsformen:
- Schwangerschaft,
- Hyperthyreose
- bei Malignom-Patienten sollte ein Abstand von einem Jahr zur abgeschlossenen Chemo- oder/und Strahlen- und/oder Immuntherapie gewahrt werden
Kinder und Jugendliche sollte man nicht grundsätzlich von einer Radonbehandlung ausschließen. Hier sollte im Einzelfall das Risiko einer medikamentösen Behandlung gegenüber einer schwachen Strahlentherapie abgewogen werden.
Relative zusätzliche Kontraindikationen für die Heilstollentherapie:
- Schwere Herz-Kreislauferkrankungen
- schwere Herzrhythmusstörungen
- schwere Nierenfunktionsstörungen bzw. entzündliche Nierenbeteiligungen im Rahmen einer Autoimmunerkrankung;
- akute Infekte;
- akuter Iritis;
- hochakuter Schub einer chronischen Polyarthritis bzw. einer Arthritis psoriatica
Kontakt mit unserem Ärzteteam
Bei spezifischen Wirkungs- und Abgrenzungsfragen oder bei detaillierten Fragen der Risikostratifikation nehmen Sie bitte Kontakt mit unserem ärztlichen Leiter Dr. Martin Offenbächer auf:
Tel. +43 -6434-3753-0
Email: medizin@gasteiner-heilstollen.com