Ständige, heftige Schmerzen in Muskeln, Sehnen, Gelenken, Armen oder Beinen – das ist für Menschen mit Fibromyalgie normal. Begleitet wird die Krankheit auch durch
treten auf. Neuere Untersuchungen geben nun Hinweise darauf, dass bei Fibromyalgie Stress und negative Gedanken wichtige Krankheitsfaktoren sind.
Was genau der Fibromyalgie zugrunde liegt, ist noch nicht umfassend geklärt. Es gibt heute Hinweise darauf, dass bei Fibromyalgie-Patienten die Schmerzverarbeitung anders abläuft als bei Gesunden. Fibromyalgie gilt als chronische Erkrankung und wird symptomorientiert behandelt. Doch auch bei der Behandlung des Leitsymptoms Schmerz, ist der Erfolg nicht garantiert. Die Einnahme von Schmerzmitteln hilft beispielsweise nur bei 30 bis 40 Prozent der Patienten.
Viele Fibromyalgie-Patienten machen die Erfahrung, dass alternative Therapien wie die sogenannte Radonwärmetherapie im Heilstollen Schmerzen lindern und Medikamente einsparen. „Die Erfolge beruhen auf einer Kombination aus leichter Überwärmung, hoher Luftfeuchtigkeit und Aufnahme vom natürlichen Edelgas Radon in einer sehr geringen Dosierung“, erklärt Dr. Martin Offenbächer, Fibromyalgie-Experte und ärztlicher Leiter des Gasteiner Heilstollens. „Neben Schmerzlinderung und Medikamenteneinsparung erzielt die Kur auch positive Auswirkungen auf die Beweglichkeit und das Erschöpfungsgefühl.“
Kuren als ganzheitliche Therapieoptionen helfen aber auch auf anderer Ebene bei der Krankheitsbewältigung. In ärztlichen Gesprächen geht es auch darum, was Patienten selbst beitragen können. So nehmen Wissenschaftler an, dass Fibromyalgie ein stressbedingtes Syndrom ist. Akuter oder chronischer Stress kann die Krankheitssymptome verstärken und aufrechterhalten. Die Ursache dafür scheint im Nervensystem zu liegen, das sozusagen Stress in Schmerz umwandelt. Untersuchungen weisen darauf hin, dass erhöhte Stresswerte bei Fibromyalgie-Patienten zu einer niedrigeren Lebensqualität führen. Patienten können also auch selbst viel zur Krankheitsbewältigung beitragen, indem sie negativen Stress reduzieren, achtsam mit sich selbst und ihrem Körper umgehen und versuchen positiv nach vorn zu schauen.
Dass psychische Aspekte einen Einfluss auf chronische Krankheiten haben, ist heute ebenfalls unumstritten. Auch bei Fibromyalgie ist dies der Fall. So zeigen Untersuchungen, dass Patienten meist eine etwas schlechtere psychische Gesundheit – beispielsweise sind sie manchmal weniger belastbar als Gesunde – haben, aber auch vermehrt negativen Gedanken nachhängen. Wissenschaftlich wird letzteres als „ärgerliches Grübeln“ bezeichnet.
Sich an schlechte Erfahrungen zu erinnern und darüber zu grübeln, erhöht den Stress und hat negative Auswirkungen auf das Krankheitsgeschehen. „Wir versuchen im Rahmen einer Kur, Patienten auf den Anteil des Stresses und den Prozess des ‚negativen Grübelns‘ aufmerksam zu machen“, verdeutlich Dr. Offenbächer. „Grübler fragen oft ‚Warum?‘, wir versuchen die Aufmerksamkeit zur Lösung zu lenken und fragen stattdessen nach dem ‚Wie?‘.“
Zusammen mit der erzielten Schmerzlinderung, können Fibromyalgie-Patienten ihre Lebensqualität so deutlich erhöhen.