
Patientenschulung Morbus Bechterew 2016
05.11.2015
Heilstollen weiterhin auf Wachstumskurs
05.12.2015Gesundheitsreisen
60 ist das neue 40 – viele fühlen sich jünger, als es der Ausweis sagt. Während früher mit 60 Cordhose, Medikamentenschachteln und Stricknadeln Einzug ins Leben hielten, bestimmen heute Kreuzfahrten, ein voller Terminkalender und das Konzert der Lieblingsband den Alltag. Statt Gesundheitsschuhen und Hut, sind heutzutage Jeans und Sneakers angesagt. Dennoch gehören auch für Junggebliebene gesundheitliche Einschränkungen mit dazu. Mit zunehmendem Alter steigt das Bewusstsein für die eigene Gesundheit, auch wenn man noch nicht zum „alten Eisen“ gehört. Die meisten bemühen sich, fit, gesund und aktiv zu sein und tun daher vor allem auch im Urlaub gern etwas für ihre Gesundheit. Gesundheitsreisen ins Hochgebirge oder ans Meer stehen daher hoch im Kurs. Oft gesellen sich neben klassischen Gesundheitstherapien mit Bädern oder Packungen und medizinisch sinnvoller Aktivität auch ortgebundene, Heilmittel wie beispielsweise Radon in einem Heilstollen hinzu.
Therapien mit Radon, einem natürlich aus dem Gestein austretendem Edelgas, erleben derzeit einen Aufschwung. „Wir verzeichnen aktuell fast 50 Prozent mehr Besucher als noch vor 15 Jahren“, erklärt Univ.-Doz. Dr. Bertram HölzI, wissenschaftlicher Leiter des Gasteiner Heilstollen, einem Radonthermalstollen in einem einstigen Bergwerk. Patienten schätzen einerseits die möglichen sportlichen Aktivitäten wie Wandern, Rad- oder Skifahren in der beliebten Urlaubsregion Gastein, aber auch die gesundheitlichen Auswirkungen der sogenannten Radonwärmetherapie im Heilstollen. Patienten fahren zur Therapie mehrmals mit dem Zug in den Stollen ein und verbringen etwa eine Stunde auf den Therapiestationen. Hier tritt das Edelgas Radon aus dem Gestein und wird über Haut und Lunge aufgenommen. Zusätzlich herrscht ein tropisches Klima mit Wärme und hoher Luftfeuchtigkeit. Neben der entspannenden direkten Wirkung der Wärme beispielweise auf schmerzgeplagte Muskeln, regt Radon im Körper Zellreparaturmechanismen an, verringert die Aktivität von Entzündungszellen sowie Schmerzbotenstoffen. „Davon profitieren vor allem Menschen mit Erkrankungen des Bewegungsapparates einschließlich Rheuma, der Atemwege und der Haut“, zählt Dr. Hölzl auf.
„Gerade für Menschen, denen es wichtig ist, ohne Schmerzmedikamente zu leben, bietet sich eine solche Therapie an. Sie erzielen in den meisten Fällen mit der Radonwärmetherapie eine über Monate anhaltende Schmerzlinderung.“ Wer weniger Schmerzen hat, dem gelingt es in der Regel auch, fit zu bleiben, da sportliche Aktivitäten und die Teilnahme am Leben so deutlich leichter fallen.