Von Osteoporose oder einer Abnahme der Knochendichte bleiben nur wenige Frauen über 50 verschont. Dass Knochen mit zunehmendem Alter an Volumen verlieren, gehört zu den natürlichen Alterungsprozessen. Dem schleichenden Knochenschwund zugrunde liegt eine Störung des Gleichgewichts zwischen Auf- und Abbauprozessen des Knochens. Im gesunden Körper steuern körpereigene Hormone, Botenstoffe und körperliche Bewegung die Aktivität von knochenbildenden und -abbauenden Zellen. Wenn die abbauenden Prozesse Überhand gewinnen, kommt es zum Verlust an Knochensubstanz und damit zur Osteoporose. Der häufigsten Stoffwechselerkrankung des Knochens entgegenwirken können Behandlungen mit Radon wie wissenschaftliche Untersuchungen zeigen.
In jüngsten Studien konnte gezeigt werden, dass es bei Patienten mit entzündlichen rheumatischen Erkrankungen im Rahmen einer Kur mit Radon zu einer positiven Änderung des Knochenstoffwechsels kommt. Dazu erklärt Univ.-Doz. Dr. Bertram Hölzl, Radon-Experte und ärztlicher Leiter des Gasteiner Heilstollens: „Konkret verschiebt Radon das Verhältnis zwischen dem Botenstoff, welcher den Knochenabbau hemmt, und jenem, welcher der stärkste Aktivator des Knochenabbaus ist.“ Ein ungünstiges Verhältnis zwischen diesen beiden Botenstoffen geht oft mit der Erkrankung Osteoporose einher. „Behandlungen mit Radon verbesserten das Gleichgewicht zwischen beiden Botenstoffen zugunsten des Knochenaufbaus.“ Der Effekt hielt sogar bis zu sechs Monate nach der Behandlung noch an. Zudem sprechen Experten der Radontherapie schmerzlindernde Wirkungen zu, die bei Osteoporose-Patienten oft mit der Erkrankung einhergehen. Heilen kann die Radontherapie Osteoporose aber nicht, eine Beschwerdelinderung sei aber zu erwarten.
Behandlungsserien mit dem Edelgas Radon können sich Patienten im Rahmen einer Kur unterziehen. In Heilstollen mit radonhaltiger Luft wie dem Gasteiner Heilstollen fahren jährlich viele tausend Patienten ein. „Im Rahmen einer zwei bis dreiwöchigen Kur lassen Patienten mehrfach im Berg die radonhaltige Luft, Wärme und hohe Luftfeuchtigkeit auf sich wirken“, erklärt Dr. Hölzl. Weiterer positiver Effekt: Eine Kur kann Patienten helfen, selbst mitzuarbeiten und Verantwortung für die Therapie zu übernehmen. In den Kureinrichtungen stehen gut ausgebildete Physiotherapeuten und eine große Vielfalt an medizinischen Angeboten zur Verfügung, die zur Selbsthilfe anregen. Vom Kuraufenthalt kann so auch ein Impuls zur Änderung des Lebensstils ausgehen und damit nachhaltig wirken. Bei Osteoporose helfen beispielsweise therapeutisches Nordic Walking, koordinationsverbesserndes therapeutisches Klettern oder auch Rücken Fit-Gruppen, die wichtige Muskelgruppen durch Dehnung und Kräftigung stärken und so die Wirbelsäule entlasten. Auch Patientenschulungen haben einen wichtigen Stellenwert. Alle Bausteine bereiten den Patienten auch darauf vor, Übungen zu Hause allein fortzuführen.