Gasteiner Heilstollen
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Morbus Bechterew Medikamente – eine Übersicht

Morbus Bechterew ist eine chronisch-entzündliche rheumatische Erkrankung der Wirbelsäule, die in Schüben verläuft. Wer daran erkrankt, für den sind zwei Aspekte bei der Therapie von besonderer Bedeutung: Schmerzen lindern und die Krankheitsaktivität, also das Auftreten von Schüben bzw. das Fortschreiten der Erkrankung, reduzieren. Dabei können Medikamente eine wichtige Rolle spielen. Doch nicht immer sind diese nur ein Segen: manchmal wirken sie nicht, oft bereiten sie auf Dauer Nebenwirkungen.
Der richtige Ansprechpartner für die individuelle Therapieplanung ist für Morbus Bechterew Patienten der Rheumatologe. Er entscheidet nicht nur über die richtigen Medikamente, sondern wird auch Empfehlungen für Bewegungstherapien geben. Dabei spielt die frühzeitige Diagnose der Erkrankung eine wichtige Rolle. Denn die zugelassenen Medikamente sind umso effektiver, je früher sie eingesetzt werden. Eine frühzeitige Therapie erhöht die Chance, funktionelle Einschränkungen zu verhindern.

Weitere Infos: Welche Symptome auf Morbus Bechterew deuten

Wer an Morbus Bechterew erkrankt, sollte jedoch unbedingt auch selbst zum „Manager der eigenen Gesundheit“ werden. Dazu gehört neben Bewegung, Sport und gesunder Ernährung auch, sich mit der Wirkung der Medikamente und deren Alternativen gut auszukennen.

Medikamente & Alternativen

Morbus Bechterew ist eine Krankheit, die nicht heilbar ist. Alle Therapien – egal ob medikamentös oder nicht-medikamentös – können also nicht die Krankheitsursachen beheben, sondern lediglich Symptome lindern bzw. das Fortschreiten bremsen. Dennoch bieten sie die Chance, maßgeblich zur Verbesserung des Wohlbefindens beizutragen. So führt beispielsweise eine Schmerzlinderung dazu, dass der Patient wieder in der Lage ist, durch physiotherapeutische Übungen und sportliche Aktivität der Versteifung der Wirbelsäule entgegenzuwirken.
Eine Radonkur im Gasteiner Heilstollen ist eine Alternative zu Medikamenten, die teilweise die gleiche Wirkung bei ausbleibenden Nebenwirkungen erzielen kann. Dies ist auch wissenschaftlich belegt. Der Gasteiner Heilstollen ist weltweit das größte Therapiezentrum für Morbus Bechterew. Im Heilstollen nutzen Morbus Bechterew Patienten das natürliche Heilklima im Rahmen einer Kur mit mehreren Einfahrten. Radon, Wärme und hohe Luftfeuchtigkeit in Verbindung mit der alpinen Höhenlage wirken sich positiv auf Schmerzen, Entzündungen und damit Schübe beim Morbus Bechterew aus.

Weitere Infos: Forschungslage der Radontherapie

Übersicht zu den Morbus Bechterew Medikamenten

Nachfolgend findet sich eine Übersicht zu den gängigen medikamentösen Therapien bei Morbus Bechterew sowie eine Einschätzung was eine Kur im Gasteiner Heilstollen bewirken kann. Bitte beachten Sie, dass diese Übersicht nicht den Besuch beim Facharzt ersetzen kann.

Zu den NSAR gehören beispielsweise die Wirkstoffe Diclofenac und Ibuprofen. Ihre Aufgabe ist es, Entzündung und Schmerzen zu reduzieren. Nach der Diagnosestellung des Morbus Bechterew sind es für gewöhnlich die ersten Medikamente, die zum Einsatz kommen. Auch sogenannte COX-2-Hemmer, zum Beispiel Celecoxib, haben eine schmerzlindernde und entzündungshemmende Wirkung.
Stehen starke Schmerzen im Mittelpunkt der Erkrankung können auch reine Schmerzmittel wie Metamizol, Opiode wie Tramadol oder sogar Opiate wie Hydromorphon eingesetzt werden.

  • Indikation: in der akuten Krankheitsphase, bei Morbus Bechterew auch Langzeitgabe
  • Wirkung bei Morbus Bechterew: entzündungshemmend und schmerzlindernd, ob auch das Fortschreiten von Gelenkzerstörungen gebremst werden kann, ist umstritten.
  • Kontraindikation: Wirkstoff-Überempfindlichkeit, Schwangerschaft, chronisch entzündliche Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa), Störungen der Nieren- oder Leberfunktion, schwere Herzinsuffizienz
  • Alternative Medikamente: Paracetamol, Opioide
  • Nebenwirkungen: Magenschmerzen, Schleimhautentzündungen, Geschwüre oder Blutungen im Magen-Darm-Trakt, Störungen und Atemwegsinfektionen, erhöhtes Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Herzinfarkt, Schlaganfall)

Ob Nebenwirkungen bei der Einnahme von NSAR auftreten, hängt von der persönlichen Konstitution, Vorerkrankungen, der Dosierung und Dauer der Einnahme des Medikaments ab. Letztendlich aber ist die entscheidende Maßnahme, um Nebenwirkungen vorzubeugen, so wenig und kurz wie möglich Schmerzmittel einzunehmen.
Dennoch ist Schmerzlinderung ein wichtiger Therapiebaustein, um alltagsfähig zu bleiben und die so wichtigen Bewegungstherapien umsetzen zu können. Die Alternative sind Therapien mit Radon und Wärme. Etwa 90% der Morbus Bechterew Patienten können nach einer Kur Schmerzmittel reduzieren.

Weitere Infos: IMURA-Studie: Radon hilft bei Morbus Bechterew

Kortikoide (Kortison) haben eine sehr starke entzündungshemmende Wirkung. Sie kommen nur dann zum Einsatz, wenn besonders heftige Gelenkentzündungen an Armen und Beinen mit dem Morbus Bechterew einhergehen.

  • Indikation: bei starken Entzündungen in den Gelenken der Arme und Beine und und im Bereich der Sehnenansätze
  • Wirkung bei Morbus Bechterew: kein nachweislicher Nutzen!
  • Kontraindikation: Wirkstoff-Überempfindlichkeit, Magen- und Darmgeschwüre, schwere Osteoporose, Diabetes, Bluthochdruck
  • Nebenwirkungen: Infektanfälligkeit, Wassereinlagerung, Ödeme, Natriumretention, Bluthochdruck, Schwindel, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Depressionen, Augenerkrankungen, Hautveränderungen, Magen- und Darmgeschwüre

Eine kurzfristige Gabe von Kortison bis zu 10 Tagen gilt in der Regel als gut verträglich, darüber hinaus sind Nebenwirkungen sehr wahrscheinlich. Auch hier gilt: So wenig und kurz wie möglich einnehmen.
Dem Morbus Bechterew liegt eine Fehlfunktion des Immunsystems zugrunde, die Entzündungen in kleinen Wirbelgelenken auslöst. Bei Morbus Bechterew-Patienten wehrt das Immunsystem also nicht nur Krankheitserreger ab, sondern richtet sich auch gegen eigene Körperzellen. Abwehrzellen lösen im Gewebe entzündliche Reaktion aus. Obwohl Kortikoide dämpfend auf die Aktivität des Immunsystems wirken, sind sie nicht Mittel der Wahl in der Therapie des Morbus Bechterew.
Gegen entzündliche Prozesse in den Wirbelgelenken hilft auch eine Kur im Gasteiner Heilstollen. Radon setzt im Körper Alphastrahlen frei, die Zellreparaturmechanismen anregen und heilungsfördernde sowie entzündungshemmende Botenstoffe aktivieren. Dies wirkt nachweislich entzündungshemmend.

Manchmal geht Morbus Bechterew auch mit einer Beteiligung von großen Gelenken oder Sehnen fernab der Wirbelsäule einher. Bei diesen Gelenkentzündungen und wenn NSAR versagen, gibt es die medikamentöse Option, mit so genannten Basismedikamenten zu behandeln. Sie werden über einen langen Zeitraum genommen. Sie helfen auch, um die Wirbelsäulenentzündungen einzudämmen. Ihre Wirkung setzt meist erst verzögert ein, die Verträglichkeit ist aber im Vergleich zu Kortikoiden oder NSAR meist besser.

  • Indikation: bei Versagen von NSAR, bei starker Gelenkbeteiligung, kann auch bei Kinderwunsch und in der Schwangerschaft eingenommen werden
  • Wirkung bei Morbus Bechterew: wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend, vor allem bei Gelenkentzündungen
  • Kontraindikationen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff (auch gegen Sulfonamide oder Salicylate), bestimmte Stoffwechselerkrankungen, Leber- und Niereninsuffizienz
  • Nebenwirkungen: Blutbildveränderungen, Erhöhung der Leberwerte, Kopfschmerz, Schwindel, Übelkeit, Durchfall, Hautausschlag, erhöhte Infektanfälligkeit, Nierenentzündung

Wenn sich zum Leitsymptom „Rückenschmerz“ bei Morbus Bechterew auch entzündete Gelenke gesellen, ist Sulfasalazin eine medikamentöse Therapieoption, die deutlich verträglicher als Kortison ist. Bevor Patienten sich jedoch für diese langfristige Therapie entscheiden, sind alternative Behandlungen wie die Radonwärmetherapie im Heilstollen einen Versuch wert. Sie wirken schmerzlindernd, entzündungshemmend und immunstabilisierend. Die Chance, auf diese Morbus Bechterew Medikamente verzichten zu können, zumindest aber deutlich weniger davon zu benötigen, ist sehr hoch.

Mehr Infos: Morbus Bechterew: Kaum mehr einen Schub dank Heilstollen-Kur

Das Medikament ist hinsichtlich der Wirkung vergleichbar mit Sulfasalazin, kommt also dann zum Einsatz, wenn Gelenkentzündungen an Armen und Beinen vorliegen, NSAR nicht wirken oder auch eine Unverträglichkeit gegenüber Sulfasalazin besteht. Sie werden als Tabletten oder Injektion verabreicht.

  • Indikation: bei Versagen von NSAR, Unverträglichkeit von SSZ, bei Gelenkbefall an Armen und Beinen (periphere Gelenke)
  • Wirkung bei Morbus Bechterew: wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend, vor allem bei Gelenkentzündungen
  • Kontraindikationen: Kinderwunsch (Männer und Frauen), Schwangerschaft, Stillen, eingeschränkte Nierenfunktion
  • Nebenwirkungen: Leuko-, Thrombopenie, Anämie, Erhöhung der Leberwerte, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Entzündung der Mundschleimhaut, Kopfschmerz, Haarausfall, erhöhte Infektanfälligkeit, Entzündung des Lungengewebes

Wichtig bei der Therapie mit Methotrexat ist die zusätzliche Einnahme von Folsäure, da das Medikament die Aufnahme von Folsäure verringern kann. Auch bei Methotrexat gilt mit Blick auf die Nebenwirkungen: Patienten vergeben sich nichts, wenn sie eine alternative Therapie wie eine Kur im Heilstollen ausprobieren. Sie wirkt ebenfalls Entzündungen und Schmerzen effektiv entgegen, allerdings ohne vergleichbare Nebenwirkungen.

Mehr Infos: Morbus Bechterew: Endstadium mit Mitte Zwanzig?

Zur Behandlung des Morbus Bechterew sind seit vielen Jahren mehrere stark entzündungshemmende Medikamente zugelassen. Ihre Wirkung basiert darauf, dass sie in fehlgeleitete Abwehrvorgänge des Immunsystems eingreifen. Dabei blockieren sie bestimmte entzündungsverursachende Botenstoffe und inaktivieren sie. So werden Entzündungen und damit Schmerzen gebessert. Zu den Biologika gehören TNF-alpha-Blocker (Adalimumab, Certolizumab, Etanercept, Golimumab, Infiliximab) oder der Interleukin 17A Blocker Secukinumab.

  • Indikation: nach Versagen von mindestens zwei NSAR in der höchsten zulässigen oder maximal verträglichen Dosis über einen Zeitraum von mindestens 4 Wochen, bei Gelenkbeteiligung nach Therapieversuchen mit Kortison oder Sulfasalazin, bei sehr hoher Krankheitsaktivität
  • Wirkung bei Morbus Bechterew: wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend, vor allem bei Gelenkentzündungen, Verringerung der krankheitsbedingten Steifigkeit und Müdigkeit, meist Rückfall nach dem Absetzen
  • Kontraindikationen: Überempfindlichkeit, schwere Infekte, Herzinsuffizienz, aktive Krebserkrankung
  • Nebenwirkungen: Infusionsreaktionen, lokale Hautreaktionen, Reaktivierung einer latenten Tuberkulose, erhöhte Infektanfälligkeit, erhöhtes Risiko für Hauttumore, Blutbildveränderungen, Herpes, Durchfall
  • Hinweise: Impfungen sollten wenn möglich vor Therapiebeginn erfolgen

Die Therapie mit Biologika ist für Morbus Bechterew Patienten vielversprechend, auch wenn sie mit Nebenwirkungen verbunden sein kann. Allerdings kann auch ein Kuraufenthalt im Gasteiner Heilstollen ergänzend oder sogar als Alternative zu Biologika sinnvoll sein. Die Entscheidung für eine Langzeittherapie mit Biologika sollte immer sorgfältig abgewogen werden.
Aktuell bestätigen Untersuchungen der Medizinischen Universität Innsbruck die nachhaltige Wirkung der Therapie im Gasteiner Heilstollen in Verbindung mit Biologika vom Typ der TNF-alpha-Blocker. Bei der Auswertung zeigte sich, dass die Dosis der Medikamente nach einem Therapieaufenthalt im Gasteiner Heilstollen reduziert werden konnte. Auch wenn der Wirkmechanismus der Gasteiner-Heilstollen-Behandlung noch nicht in allen Aspekten vollends geklärt ist, scheint doch eine Wirkung ähnlich den Biologika möglich.

Fordern Sie Informationen zur Heilstollen-Kur an, nehmen Sie unsere medizinische Beratung in Anspruch oder lassen sich beim Kurantrag beraten: Service & Informationen

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